Angelika Godau Jackpot mit vier Eseln

„...Nein, er ist nicht 15, er wird 23 und Mädchen waren für ihn bisher eher ein durchlaufender Posten. Er hielt von ernsthaften Beziehungen ebenso wenig wie von ernsthafter Arbeit...“

Klingt hart, ist aber eine durchaus realistische Einschätzung, die Yusuf von seinem Sohn Elyas gibt. In dem kurzen Rückblick zu Beginn der Geschichte wird auch darauf verwiesen, dass sich Elyia iin Selin verliebt hat. Bisher galt: Liebe kommt, Liebe geht. Sollte es nun anders ein?

Die Autorin hat eine humorvolle und doch inhaltsreiche Fortsetzung ihrer Geschichte um den Hotelbesitzer Yusuf geschrieben.

Ich mag die Gespräche zwischen Yusuf und Mustafa. Letzterer ist schon ältr und hat sic heinen feinen Blick auf das Leben bewahrt.

„...Söhnchen, du hast für deine Kinder getan, was du konntest, was sie daraus machen, ist nun ihre Sache...“

Gleichzeitig rückt die Reise der 90jährigen Oma nach Las Vegas näher. Dilek, Yusufs Tochter, ist sauer, weil sie nicht mit soll, da sie im Hotel gebraucht wird. Sie hat sich gerade auch neu orientiert und genießt das Leben. Arbeit kann notfalls, muss aber nicht.

Und obwohl Yusuf schon genug Stress hat, erfährt er, dass eines seiner Zimmermädchen schwanger ist. Er hat sie nicht angerührt. In Deutschland wäre das also nicht sein Problem. Das sieht man in der Türkei anders. Wieder ist es Mustafa, der deutlich wird.

„...Söhnchen, hast du deinem Koch denn gesagt, dass du ihn kastrieren lässt, wenn er mit einem Mädchen was anfangen sollte?...“

Hat er logischerweise nicht! Der Koch will die junge Frau ja heiraten. Das muss er allerdings erst noch seinen Eltern verklickern. Außerdem stammt das Mädchen vom Dorf. Dort ist sie einem anderen Mann versprochen. Demzufolge werden demnächst auch ihre Eltern auf der Matte des Hotels stehen.

Natürlich sind auch die Hotelgäste, wie sie sind. Es gibt immer solche und solche. Ausflüge sind immer für Überraschungen gut.

Ich mag die Sprüche, die ab und an fast philosophisch klingen.

„...Alles im Leben hat seine Zeit, man darf nur nicht versuchen, sie anzuhalten, das geht meist nicht gut...“

Das Buch hat mich wieder sehr gut unterhalten. Die Autorin versteht es, gekonnt ernste und humorvolle Szenen zu kombinieren.