Hey Chat! ...welche Bücher fand Marcel Reich-Ranicki eigentlich am wenigsten schlecht und welche richtig daneben?

Also um seine Lieblingsbücher zu finden, hätte man auch fragen können:

mit welchen Werken werden Gymnasiasten In Deutschland am härtesten gelangweilt.

Thomas Mann: Marcel Reich-Ranicki hatte eine hohe Meinung von Thomas Mann und seinen Werken wie +Buddenbrooks und +Der Zauberberg

Günter Grass: Er bewunderte den deutschen Schriftsteller Günter Grass und seine Werke wie +Die Blechtrommel und "Katz und Maus".

Heinrich Böll: Marcel Reich-Ranicki schätzte die Werke von Heinrich Böll, darunter +Ansichten eines Clowns .

Bertolt Brecht: Er hatte eine positive Meinung zu den Dramen und Gedichten von Bertolt Brecht.

Etwas genauer bitte...

Reich-Ranicki war ein Befürworter des epischen Theaters von Bertolt Brecht, und +Der gute Mensch von Sezuan ist ein Beispiel für Brechts politisches und gesellschaftliches Engagement in seinen Werken. Dieses Drama hatte wahrscheinlich einen starken Einfluss auf Reich-Ranickis Meinung über Brechts literarische Bedeutung.

Franz Kafka: Marcel Reich-Ranicki schätzte die Werke des tschechisch-deutschen Schriftstellers Franz Kafka, darunter +Die Verwandlung und +Der Prozess .

Theodor Fontane: Er hatte eine hohe Meinung von den Romanen des deutschen Autors Theodor Fontane, wie +Effi Briest und +Irrungen, Wirrungen .

So weit, so erwartbar. Ich sag jetzt mal nicht, was ich davon alles gelesen habe...

Wenden wir uns den Auslösern seiner geliebten Rants zu...

Martin Walser - +Tod eines Kritikers Reich-Ranicki hatte eine sehr öffentliche Auseinandersetzung mit dem Autor Martin Walser über dieses Buch, in dem er das Werk als "Pornographie der Emotionen" bezeichnete.

Macht irgendwie Lust, es zu lesen oder? Zumal mir eben noch Matthias Hippen auf Facebook schrieb: "Walser hat von Reich-Ranicki ständig Lack für seine Bücher bekommen. "Tod eines Kritikers" war eine Reaktion darauf. Der am Ende gar nicht so tote Kritiker in der Geschichte Walsers stand für Reich-Ranicki."

Uwe Tellkamp - +Der Turm : Reich-Ranicki äußerte Kritik an diesem Buch und nannte es "unlesbar".

...geht es euch auch so, dass Ihr eine Tendenz habt, negativen Buchkritiken leicht zu glauben? Einfach ein Buch weniger auf meinem unbezwingbaren Stapel... kein "Turm" auf meinem Bücherturm.

Jonathan Franzen - +Die Korrekturen : Obwohl dieses Buch von vielen Kritikern gelobt wurde, äußerte Reich-Ranicki starke Vorbehalte gegenüber dem Werk und nannte es "eine einzige Enttäuschung".

Nun er kann auch nicht immer echt haben.

Maxim Biller - "Esra": Dieses Buch wurde von Reich-Ranicki kritisiert, und er beschuldigte den Autor Maxim Biller, pornographische Elemente in seine Literatur einzuführen.

Hier hingegen hat er ein höchstrichterliches Urteil auf seiner Seite. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte 2007, dass das Werk verboten bleibt. Das Werk verletze das Persönlichkeitsrecht der ehemaligen Freundin Billers und ihrer Mutter, die in den Romanfiguren Esra und Lale „für einen mehr oder minder großen Bekanntenkreis erkennbar“ seien. Und ich verlinke hier doch glatt mal Amazon! Denn da könnt Ihr das Buch für schlappe 300€ kaufen :)

Zuletzt:

Günter Grass - +Ein weites Feld : Obwohl er andere Werke von Grass schätzte, war Reich-Ranicki enttäuscht von diesem Roman und nannte ihn "ein schwaches Buch".

Hier noch die Listen. Ich vermisse MRR übrigens - einen solchen Popstar hat die deutsche Literaturszene nicht wieder geboren bis jetzt.

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