Bücher, die Hitler in seiner Jugend hätte lesen sollen.

Ich habe überlegt - was hätte Hitler lesen müssen, was die Katastrophe unmöglich gemacht hätte?

Kann man vielleicht geschmacklos finden. Aber mir wird immer klarer, welche Macht das Lesen hat. Und wie vergleichsweise egal es sogar ist, was jemand liest. Immer ist es eine mentale Reise, ein Perspektivwechsel, der Blick aus einem anderen Kopf in eine andere Zeit, einen anderen Ort, auf andere Ideen oder Bedingungen. Es trainiert einen Muskel, den Empathiemuskel. Die viel bessere Hälfte hat gesagt, dass man nicht automatisch ein besserer Mensch, weil man empathisch ist. Das stimmt.

Dennoch denke ich, oder vielleicht will ich das auch glauben, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung toxischer Haltungen, für rassistische Aggression, für faschistoide Selbstüberhöhung, für Gewaltbereitschaft oder einfach nur Gleichgültigkeit abnimmt mit jedem gelesenen Buch. Vielleicht einfach nur, weil man "mehr" erlebt hat, sich mehr vorstellen kann und deshalb weniger ängstlich reagiert auf Fremdes und Veränderung. Vielleicht weil man erfahren hat, wie sehr man Teil eines Ganzen ist.

Dann kann man natürlich permanent das Falsche lesen und daran erkranken. Vielleicht mach ich mal eine Liste "Bücher, die ich besser nicht gelesen hätte". Aber lang wird sie nicht. Oder man kann das richtige lesen und es kann einen herzensbilden, es kann einen trösten, relativieren, ermutigen und eben mitfühlend machen.

Insofern könnte man also über diese Liste natürlich auch eine Doktorarbeit schreiben. Was hätten die inhaltlichen Parameter sein können, die diesen Mann anders gelenkt hätten in seiner Entwicklung? Man kommt schnell auf die politisch Lehrenden dieser Zeit. Dann auf die Utopien. Aber vielleicht auch auf psychologische Werke, die bei der Selbstverortung geholfen hätten, das Schadbild klar gemacht hätten und Auswege hätten aufzeigen können.

Ergänzt doch in den Kommentaren und ich baue es dann ein in die Liste!

(manche Vorschläge sind nur als ebooks direkt erhältlich und deshalb hier nicht zu verlinken. Aber in der Liste unten.)

+Betrachtungen eines Unpolitischen ( Frankfurter Ausgabe) // Thomas Mann - sein Werk aus dem Jahr 1918 befasst sich mit Fragen des Patriotismus und der Kriegsverherrlichung.

Metropolis // von Thea von Harbou: Dieser Roman diente als Vorlage für den gleichnamigen Film von Fritz Lang. Er spielt in einer futuristischen Stadt und thematisiert soziale Ungerechtigkeiten und die Gefahren der Industrialisierung.

Politik als Beruf // Der Soziologe und Philosoph Max Weber veröffentlichte Schriften, die sich mit Fragen der Demokratie, Bürokratie und politischen Systemen auseinandersetzten

+Das Tucholsky Lesebuch // Der deutsche Schriftsteller und Journalist schrieb in den 1920er Jahren kritische und satirische Essays und Gedichte, die die politische Situation und gesellschaftliche Missstände in der Weimarer Republik beleuchteten.

Die Waffen nieder // Die österreichische Schriftstellerin war eine Pazifistin und Autorin des Romans "Die Waffen nieder!" (1889), der eine starke Anti-Kriegs-Botschaft trug und in Deutschland große Beachtung fand.

+Der Tunnel // (1913) von Bernhard Kellermann: Dieser Roman beschäftigt sich mit einem gigantischen Tunnelprojekt, das Europa mit den Vereinigten Staaten verbindet. Er zeigt die technischen und gesellschaftlichen Aspekte eines solchen Projekts und bietet eine utopische Vision einer global vernetzten Welt.

+Die Stadt ohne Juden // Dieser utopische Roman setzt sich mit Antisemitismus auseinander und beschreibt eine Welt, in der Juden vertrieben werden und die Folgen für die Gesellschaft beleuchtet werden. Vorlage für den gleichnamigen Stummfilm von 1924, der sehr populär war und bei dem man davon ausgehen kann, dass Hitler ihn kannte.

+Auf+zwei+Planeten // Kurd Laßwitz - es beschreibt eine Reise zum Mars und die Begegnung mit einer hochentwickelten Marsgesellschaft. Ein Bestseller in den nuller und zehner Jahren.

HIER DIE LISTE:

https://yourbook.shop/collections/118258