Ein paar andere Superheld:innen

Manches kann ich offensichtlich nur ironisch sehen und das Konzept von Superheld:innen gehört wohl dazu. Ich war noch im Halbschlaf, als ich gesehen habe, dass heute #TagderSuperhelden ist. Dazu könnte ich ja mal einige Bücher vorstellen, habe ich mir gedacht. Aber seitdem fallen mir nur eher ironische Geschichten aus diesem Genre ein oder solche mit gebrochenen Held:innen.

Superheldenbücher — Andere Geschichten über Superheld:innen: "Voll super, Helden", "Wer braucht Superhelden" und "Extrem gefährlich – Maus mit Mission".

Zur Feier dieses Tages habe ich endlich in +Wer braucht Superhelden von Lisz Hirn hineingelesen. Und die ersten Seiten gefallen mir schon mal sehr gut. Denn sie formuliert klar, was mich an diesen üblichen Figuren wie Superman stört:

"Wenn Nationen (wirtschaftlich) unter Druck geraten oder sich für den nächsten Krieg rüsten, sollen die Untertanen ihre moralischen Hemmungen ablegen und ihre alte heldenhaftige Mannhaftigkeit wiederentdecken: Frauen und 'schwache' liberal geprägte Männer haben da keinen Platz. Stärke wird zum Maß aller Dinge."

Da sind mir die "voll super" Held:innen von Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer viel, viel lieber (+Voll super, Helden (1). Einer muss den Job ja machen ). Das witzige Kinderbuch schwankt zwischen Super-Helden-Hommage und -Persiflage. Gerade als Erwachsene:r bekommt man hier eine Flut an popkulturellen Referenzen, die extra Spaß bieten. Und irgendjemand muss ja alle Schokolade weltweit retten! (Hier habe ich mehr zum Buch geschrieben.)

Fast noch ein wenig abgedrehter war +Extrem gefährlich! Maus mit Mission - Band 1 . Schon das Cover hat einfach Pepp, mit Partiallack und hervorgehobenen Relief-Elementen, löste es bei uns sofort den „Haben-wollen-Effekt“ aus. Für ihr Comic-Cover hat die Illustratorin Eva Schöffmann-Davidov eine geniale Entsprechung im Buch gefunden: Zum einen sind die Überschriften mit tollen Vignetten versehen und das Allerbeste: Juan, die Maus des Todes, hüpft als Daumenkino über die Seiten.

https://youtu.be/kxy73ZRhSfc

Buchtrailer zu "Extrem gefährlich"

Wir geben Euch einen Auftrag: Geht mit der Maus des Todes auf Mission! Denn Juan hat die 5-Sterne-Lizenz für ein grandioses Abenteuer! Hier schwärmen wir in drei Generationen mehr über das tolle Buch.

Super-Held:innen-Stories für Erwachsene habe ich in den letzten Jahren hingegen kaum gelesen. Da musste erst +Vicious - Das Böse in uns mit seinen düstern und gebrochen Super-Anti-Held:innen kommen. V. E. Schwab zeigt hier die Schattenseiten von Superkräften. (Hier meine ausführliche Rezension.) Besonders hat mir gefallen, dass „Vicious“ Grundidee erzählt, wie toxisch eine Männerfreundschaft sein kann. Und dann gab es so wundervoll ironische Anspielungen:

„»Hast du ein Cape?« »Machst du dich über mich lustig?« »Du stehst wohl eher auf Masken.« »Worauf willst du hinaus?«, fragte er, als sie vor ihrem Gebäude standen. »Jedenfalls bist du der Held«, sie suchte seinen Blick, »deiner eigenen Geschichte.«“

Dass ich Superheld:innen eher anders als üblich mag, fällt mir genauso auf, wenn überlege, welche Comic-Verfilmungen mir dort wirklich gefallen haben. "Watchmen" z.B., "Black Panther" oder "Logan", aber auch die waren nie so ganz aalglatt. Empfhlen kann ich auch den Kinderfilm "Invisible Sue", weil die Superkraft "Unsichtbarkeit" sonst auch nur am Rande Platz bekommt.

https://youtu.be/vDCV0ba3Nzk

Filmtrailer "Invisible Sue"

Und nun Ihr: Welche Superheld:innen gefallen Euch? Oder könnt Ihr ihnen nicht mal in ironischer Form etwas abgewinnen?