Irgendwie okay ...

Montagmorgen kurz vor sechs

Mitternachtsverzweiflungsdunkel und der Wecker versetzt

Dich in panikartige Schreckenssekunden

die sich langsam zu Stunden

häufen werden.

Über den Tag verteilt.

In Arbeitsalltagszonenzeit.

Mühsam schlurfst du vom Bett, zur Zahnbürste, mit der du dir die Haare kämmst

Während du versuchst, dir die Bürste in den Mund zu schieben, um dann die Cornflakes in den Toaster zu heben.

Und dann ist das Nutella leer

Doch solange Schmetterlinge tanzen

Und Pusteblumenflügel schweben

Brechen Träume alle Schranken

Und das ganze riesen Leben

Ist irgendwie doch ziemlich okay

Mein Kopf, der ist ein Mienenfeld

immer wieder platzt und fällt

Ein Traum, eine Idee, eine Illusion

Aber was macht das schon?

Ich will ein Projekt wagen

Und meine Haut heute mal anders tragen.

Wie wäre es denn, wenn ich heute aufstehe

und den Tag anders angehe

Einfach mal, den Kopf nicht im Sand verstecken,

einfach mal den Typ in der Bahn mit der Bierflasche und dem strengen Geruch nicht gleich in die dicke Abscheu-oh-guck-dir-den-mal-an-Schublade stecken,

Einfach mal Mensch Mensch sein lassen

stattdessen im Regen tanzen

und mich nicht hinter Vorurteilen verschanzen

Kenne ich denn jede Geschichte meines Gegenübers?

Heute mal zum Himmel sehen,

ich will heute mal Schäfchenwolken zählen

und versuchen zu ergründen, was ihre Wolkenfetzenmalerei erzählen

will.

Einfach mal den Frühling flüstern hören,

die Musik lauter drehen

Und den Sonnuntergang ansehen

Einfach mal verstehen, das da viel mehr ist, als verspätetet U-Bahnen mit unausstehlichnervigen Menschen und bitterstarkerschlechter Kaffee

Denn mal im Ernst?

Wenn ich auch nur eine Sekunde nachdenke und richtig ehrlich bin

Es geht mir doch gut

So unendlich glitzerbuntschokoladenüberzogen gut

Also warum diese Wut auf Wecker und Zeit

Warum diese Unzufriedenheit?

Denn solange die Schmetterlinge tanzen

Und Pusteblumenflügel schweben

Brechen Träume alle Schranken

Und das ganze riesen Leben

Ist irgendwie okay

Und ja auch ich geh hin und wieder vor die Tür

Und ich weiß, von dem tränenblutigem Chaos das hier

In meiner deiner seiner Welt eingezogen ist

Aber das heißt doch nicht, dass Gottes Plan weniger perfekt,

sondern vielmehr dass der Mensch in seinem Hirn dezent defekt

Wenn einer Schuld ist, an dem Schrecken hier

dann sind das ich und du und sie und wir.

Und ja, ich hab auch Angst

In all meiner Schneeflockenbuchstabenglitzerwelt

Und dann ist es manchmal Zeit, um schreiend im Kreis zu torkeln,

über ungelöste Probleme und leere Kaffeetassen zu stolpern,

vorbei an Infusionsbeuteln voller Motivation,

leeren Andeutungen gemischt mit Nichtigkeiten und einem klingelnden Telefon,

während draußen die Welt von einer riesig düsteren Herbstwolke verschluckt wird.

Aber weißt du?

Mein Gott ist größer, als jede Angst

Mein Gott ist so viel mächtiger, als Donald Trump

Mein Gott liebt dich und mich und sie und ihn und uns

Mein Gott, kennt den Weg, geht mit mir und lässt mich nie, nie niemals los.

Und draußen vor dem Fenster

Trägt der Himmel noch immer ein Kleid in hoffnungskunterdunkelblau

Und die Sonne lacht,

über einen Glitzerscherz, den der Wind ihr eben erzählt hat

Und die Schmetterlinge tanzen

Und Pusteblumenflügel schweben

Träume brechen Schranken

Und das ganze riesen Leben

Ist irgendwie doch ziemlich okay