Nachhaltigkeit im Bücherregal

Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch wie kann man das auch im eigenen Bücherregal umsetzen? Hier ein paar Gedanken dazu.

Gebrauchte Bücher kaufen: Egal ob im Secondhand-Shop, im Rotkreuz-Laden, auf dem Flohmarkt oder im Recycling-Kaufhaus, es finden sich überall gebrauchte Bücher. Auch online tummeln sich diverse Anbieter, die gebrauchte Bücher anbieten, sei es gewerblich auf entsprechenden Plattformen oder privat in zahllosen Facebookgruppen. Auch in Anzeigenportalen kann man fündig werden.
Öffentliche Bücherregale: In größeren Städten gibt es sie in fast jedem Stadtteil. Öffentliche Bücherregale haben dabei sehr variable Gesichter. In meiner Stadt finden sich umfunktionierte Vitrinen, Telefonzellen oder auch tatsächlich Bücherregale in denen man sich frei bedienen kann. Selbt im 2000-Seelen-Dorf meiner Eltern gibt es ein solches Regal. Publikumswirksam am Aussichtsturm an dem viele das Panorama genießen, vorbeispazieren oder sich auf den Bänken niederlassen. Dort ist in einem halben Jahr das Regal von einem auf vier angewachsen und die Bücher stapeln sich nach wie vor darin.
Weitergeben statt wegwerfen: Nicht jedes Buch, das man im Regal stehen hat, gefällt einem. Entweder geschenkt bekommen und nicht der Geschmack oder selbst ausgesucht und etwas ganz anderes erwartet. Doch nur weil, es einem selbst nicht gefällt, heißt das nicht, dass es niemandem gefällt. Also warum nicht weiterschenken, verkaufen oder das nächste öffentliche Bücherregal damit füllen (da kann man nämlich auch Bücher reinstellen und nicht nur rausnehmen ;) ).
Gönn deinem Lieblingsbuch einen Einband: Früher in der Schule hat man ja die Mama immer etwas belächelt, wenn diese feinsäuberlich die Schulbücher eingebunden hat, damit man das gut Mathebuch ja nicht besudeln kann. Naja so ein Einband kann die Lebensdauer deines Lieblingsschmökers tatsächlich nachhaltig beeinflussen. Geschützt gegen Nässe, Dreck und Stöße kann das Buch so auch nach mehrfachem Lesen noch mit einer guten Verfassung glänzen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Keine Macht den Lesezeichen: Jeder von uns hat vermutlich ein buntes Sammelsurium an Lesezeichen irgendwo rumliegen und meistens nutzt man doch nur eins, wenn man denn welche nutzt. Also beim nächsten Buchkauf einfach an der Kasse auf das gratis Lesezeichen verzichten. Apropos, wenn man denn überhaupt ein Lesezeichen nutzt: Auch andere Sachen wie Taschentücher eignen sich hervorragend als Lesezeichen, da ist man direkt ausgerüstet, wenn es mal wieder emotional wird :)
Einen E-Reader nutzen (?): In diesem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher, wie viele Bücher man auf dem Gerät lesen müsste um die verbrauchten Ressourcen für das Gerät dem Ressourcenverbrauch der Analogbücher gegenüberstellen zu können. Ebenfalls ist der Energieverbrauch ein Faktor, aber gut, wenn es Ökostrom ist, wird es wohl aufs gleiche rauskommen ob ein Leselicht oder ein Reader damit läuft. Keine Ahnung, bin mir hier noch nicht sicher, was davon jetzt tatsächlich besser ist. Fühlt euch frei, mich zu behelligen ;)
Halte die Augen offen: Beim Gang durch die Straßen finden sich immer wieder Kartons mit der Aufschrift "ZU VERSCHENKEN" oft liegen darin auch Bücher, manchmal zwar zerlesen, aber ist das nicht ein Zeichen für ein gutes Buch ;) Hier in der Gegend sind diese kleinen Verschenkbörsen recht prominent. An der Hofeinfahrt, vor dem Garagentor, auf der Gartenmauer oder neben der Bahnhaltestelle. Immer wieder kann man die Kartons entdecken, wenn man die Augen offen hält auf seinen täglichen Wegen.
Leih dir ein Buch: Du willst gerne das Buch lesen, von dem dir gerade ein Freund vorgeschwärmt hat? Dann frag doch einfach mal nach, ob du es dir ausleihen kannst. Auch Büchereien können hier eine gute nachhaltige Alternative sein. Beim Leihen musst du dich auch nicht ärgern, wenn dir das Buch dann doch nicht zusagt, du gibst es einfach wieder zurück und du belastest deinen Geldbeutel und Bücherregal nicht damit.
Gute Bücher kann man mehrmals lesen: Gerade nichts Neues zur Hand aber die Leselust überkommt dich? Bevor du dir jetzt krampfhaft irgendwas kaufst, les doch mal was, das bereits in deinem Regal steht. Erlebe die Geschichte nochmal, leide nochmal mit der Hauptperson und entdecke entfernte Länder erneut. Beim wiederholten Lesen fallen dir vielleicht ganz neue Dinge der Geschichte auf, dir werden vielleicht andere Passagen wichtig. Du bist ein Mensch, das heißt du veränderst dich ständig damit verändert sich auch deine Sicht auf die Dinge ständig und somit der Moment wie du etwas Gelesenes erlebst.
Nobody is perfect - auch Bücher nicht: Ebenso wie wir Menschen können auch Bücher nicht dem Ideal entsprechen. Der einzige Unterschied: Bücher bekommen den Stempel "Mängelexemplar" aufgedrückt und wir nicht. Doch wir können mit diesen unperfekten Büchern, die selben Abenteuer erleben, wie mit ihren perfekten. Mit der Entscheidung ein unperfektes Buch zu kaufen, treffen wir die Entscheidung auf Ideale zu pfeifen und das Buch vor der Tonne zu bewahren. Die Story bleibt die gleiche, egal ob der Einband vermackt ist oder nicht.

Sicher kann man das hier noch ewig weiterführen. Was tut ihr für mehr Nachhaltigkeit in euren Bücherregalen?