dorle14
Arno Geiger hat lange ein Doppelleben geführt. In diesem großartigen Buch lässt er uns daran teilhaben. Ganz in der Früh während Wien noch schläft, schwingt sich Arno Geiger auf sein Fahrrad, sein Ziel sind Altpapier Container. Jedesmal ist es wieder spannend was er auf seiner Tour finden wird. Zuerst nur viele Bücher, die er zum großen Teil auf dem samstäglichen Flohmarkt neben dem Naschmarkt verkauft. Unter anderem kann er von diesem Erlös sein Studium finanzieren. Später entdeckt er auch Briefe und Tagebücher. Keiner, außer seiner Freundin ahnt von diesem „glücklichen Geheimnis“. Auch sitzt er oft einsam an seinem Schreibtisch, den Druck der Abgabetermine seiner Romane im Nacken. Aber immer wieder zieht es ihn nach draußen zu den Containern, wühlt in ihnen auf der Suche nach Raritäten. Es kostet ihm schon oft Überwindung kopfüber in die Tiefe der Papiere einzutauchen, stößt er doch auch oft auf Dinge die dort nicht hineingehören. Ob man nach dieser Lektüre seine bisherigen Romane mit anderen Augen liest? Ich mag den Schreibstil, die Sprache, seine Art Stimmungen zu beschreiben.
