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autumn

Posted on 9.12.2022

Miss Kim könnten wir alle sein Cho Nam-joos "Miss Kim weiß Bescheid" besticht, wie auch schon "Kim Jiyoung, geboren 1982" mit einem modernem schlichten Coverdesign in kräftigen Farben. Der Kontrast zwischen blau und rot springt einem dabei besonders ins Auge. Bei "Miss Kim weiß Bescheid" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung in der die Autorin es ermöglicht einen Einblick in das Leben acht verschiedener Frauen zu werfen. Mit ihrem klaren, aber auch poetischen Schreibstil, erzählt sie von verschiedenen Lebensrealitäten in einer patriachalisch geprägten Gesellschaft. Es werden Themen behandelt und Fragen gestellt, die uns alle betreffen. Von altern und krank sein und der Frage was empfinden wir als lebenswert; Hasskultur und wie damit umgegangen werden kann; Unentbehrlichkeit von Vätern und wie entbehrlich sie dann doch sein können; präkeren Arbeitssituationen und unkonventionellen Lösungen; toxischen Beziehungen und für sich selbst einstehen; Ausbrechen aus dem Alltag und das auch alles gut sein kann, wenn es beim Alten bleibt; Mutterschaft, weiblicher Identität und Mobbing; und Liebe in schwierigen Zeiten. Vorallem die Geschichten "Weggelaufen", "Miss Kim weiß Bescheid", "Lieber Hyunnam" und "Erste Liebe, 2020" gingen mir besonders nahe. Wem "Kim Jiyoung, geboren 1982" gefallen hat, dem wird auch "Miss Kim weiß Bescheid" zusagen. Einem sollte jedoch bewusst sein, dass es sich um Kurzgeschichten handelt und man somit oft direkt ins Geschehen geworfen wird und es auch immer wieder ein offenes Ende gibt.

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