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Buchdoktor

Posted on 24.10.2022

Die 12-jährige Mari hatte sich oft zurück geträumt zu ihrer Freundin Ema auf der Insel Solupp, auf der die Familie Fröhlich in den Sommerferien neu zusammengewachsen war. Der Kompass mit fünf Himmelsrichtungen, den Marie von der Fischerin Oona auf Solupp erhalten hatte, führt die Fröhlichs nun in den Winterferien zu einem kurzen Überraschungsbesuch auf die Insel. Ema hatte die Besucher schon sehnlich erwartet; besonders vermisst hatten sich jedoch die Freunde Kurt und Joon. Solupp scheint einen Winterschlaf zu halten. Im Winter leben nur wenige Menschen auf der Insel und der Fährverkehr richtet sich allein nach den Wetterbedingungen. Mari bemerkt, dass Ema und andere Inselbewohner im trüben Winterwetter ihre unternehmungslustige Sommerpersönlichkeit verlieren und noch nicht einmal geröstetes, gezuckertes Moos gegen ihre Winterdepression helfen kann. Auf die Besucher wartet die Wechselnacht zwischen altem und neuem Jahr, über die Oona viel zu erzählen hat und in der große Wünsche in Erfüllung gehen können. Vorher müssen allerdings sieben Aufgaben entschlüsselt und gelöst werden, die Oona auf einem Pergament bereithält. Gemeinsam gehen Einheimische und Besucher ans Werk – mit den Mitteln, die die Insel im Winter bereit hält. Die Beschränkung auf das Mögliche fand ich äußerst spannend. Als die Kinder ein Schiffswrack und darin eine Karte finden, fragen sie sich, wie die ersten Bewohner einmal auf die Insel fanden, wenn niemand von ihr wusste. Ema zieht eine aufregende Verbindung zwischen dem Wrack und dem ungelösten Rätsel ihrer Herkunft. Beim Lösen der sieben Rätsel kann der jüngste Bruder Bela unerwartet glänzen; und mit dem Fund eines Rentier-Jungen wird der Jahreswechsel unvergesslich. Im zweiten Band der Solupp-Serie handeln die Kinder auch in gefährlichen Situationen selbstständig; ihre Eltern beschränken sich auf Nebenrollen. Neben der unübersehbaren Zuneigung zwischen Kurt und Joon tritt außer Emas Suche nach ihrer Herkunft der Kontrast zwischen Leben auf der winzigen Insel und dem Festland hervor. Oonas Erzählungen machen die Winterabenteuer auch für Erwachsene zu einem Wohlfühlbuch. Nicht nur die ernsten Themen der gerade überstandenen Krankheit von Vater Fröhlich und die Winterdepression der Solupper machen neugierig auf eine Fortsetzung der Insel-Abenteuer. Die Serie Im ersten Band verbrachten Mari, Kurt und Bela Fröhlich mit ihren Eltern abenteuerliche Sommerferien auf Solupp, einer winzigen Insel, auf der einmal Walfänger lebten. Auch wenn Rückblenden zu den Erlebnissen im Sommer die Beziehungen zwischen den Figuren in Erinnerung rufen, sollte der Inhalt des ersten Bands bereits bekannt sein.

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