Profilbild von yourbook.shop

yourbook.shop

Posted on 9.10.2022

Olivia Kuderewskis Debüt , "Lux", wurde im letzten Jahr auf dem Harbour Front Festival in Hamburg mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet. Nun ist ihr zweiter Roman erschienen. In "Haha Heartbreak" erzählt sie von Trennungsschmerz, Selbstgeißelung und Selbstbehauptung – mit Neugier und Genauigkeit. Ihre Ich-Erzählerin hat in einer fordernden Liebes-Beziehung zu lange alles verziehen, sich schön geredet. Nun ist es vorbei und der unvorstellbare Entliebungsprozess soll beginnen. Sie versucht es mit Krafttraining, möchte mit Liegestützen ihren rissigen Panzer flicken. Sie verstaut alle Erinnerungsstücke in einem Müllsack und trägt ihn in den Keller, von wo aus er dennoch radioaktiv in ihre Gedanken leuchtet. Auch auf dieser Matratze will sie nicht mehr schlafen, jedenfalls nicht allein. Ein hemmungsloses Date-Gewitter setzt ein. Der App sei Dank bedarf es kaum einer Anstrengung immer wieder neue Männer aufzutreiben, die den einen Stück für Stück in den Hintergrund drängen. Bis wieder einer zu wichtig wird. Doch wo in diesem Chaos ist eigentlich sie selbst? Wer etwas über die Liebe wissen will, sollte nicht die Paare fragen, die seit Jahrzehnten miteinander leben, die sich klar füreinander entschieden haben, als wäre irgendetwas, das zwischen zwei Menschen geschieht, je selbstverständlich. Man sollte diejenigen fragen, die sich von diesen Lebenskonzepten eingeengt fühlen, die die eigenen Gefühle misstrauisch beobachten und gelernt haben, sie zu analysieren. Diejenigen, die immer wieder von vorn beginnen, sich immer und immer wieder dem drohenden Schmerz ausliefern, sich über die Welt verteilen und hinterher wieder zusammenpuzzeln "Haha Heartbreak" ist eine Hymne auf die Zartheit der Kaputten.

zurück nach oben