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Ladybug

Posted on 13.8.2022

Partner statt Herr und Hund Die Geschichte, wie Jochen Bendel „auf den Hund“ kam, wie sich das dann immer weiter entwickelte, ist schon mal schön zu lesen. Seine Ausführungen zum Thema Spiegelung gefallen mir ebenfalls sehr. Er schreibt, als würde er den Leser persönlich kennen. Dabei wirkt er sympathisch wie immer, kein bisschen überheblich, aber absolut „menschlich“. Dabei hat er eine wunderbar bildhafte Sprache, die ich aber an keiner Stelle übertrieben oder albern fand. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen! Seine Tipps, seine Erklärungen, seine „Anleitungen“ – ich finde sie großartig. Da Bendel selbst sagt, dass nichts in Stein gemeißelt ist, man seinen eigenen Weg (mit kleinen Hilfen vom Hund und vom Bendel, sehr gerne!) finden soll, muss, kann, darf, fühlt man sich nicht belehrt. Dadurch kann man kaum aufhören zu lesen, zumal man immer und immer wieder „alte Bekannte“ trifft: man erkennt sich selbst, den eigenen Hund, das eigene Leben wieder. Die Kapitel sind gut unterteilt, haben eine angenehme Länge. Sie sind informativ und regen zum Nachdenken an. Die vielen wundervollen Fotos lockern das Ganze noch zusätzlich auf und lassen uns ganz nah an den Autor und in sein Leben. Offen und sympathisch eben! Die Kernaussage, die gleich am Anfang auftaucht, zieht sich durchs ganze Buch. Und wenn man das immer im Hinterkopf behält, ist quasi auf Anhieb das Zusammenleben mit dem Hund auf einem anderen, meiner Meinung nach gerechteren, Niveau: Jeder trägt sein Päckchen. Hund wie Mensch. Hund noch mehr, wenn er eine Vorgeschichte hat. Was mir weniger gefällt, ist aber ein weitverbreitetes Phänomen. Ich mag die ach-so-herzigen Begriffe „Fellnase“, „Dosenöffner“ und „Regenbogenbrücke“ inzwischen einfach nicht mehr. Überstrapaziert und auch gar nicht nötig. Hier wird die „Fellnase“ nervig oft erwähnt. Die Aufteilung des Buches ist gelungen. Zunächst erfährt man quasi eine Einführung, dann werden die MENSCHEN in Typen eingeteilt. Es gibt „Beispielsmensch-Hund-Paare“, Erklärungen, Erzählungen und einen Test. Danach gibt es eine kleine Typisierung, was die Wahl einer bestimmten Rasse über den Menschen verrät. Dabei ist klar, dass längst nicht alle Hunderassen auftauchen. Man findet deshalb auch eine relativ kleine Auswahl von 25 Rassen in diesem „Hundequartett“. Aber das ist so humorvoll und dennoch mit „wahrem Kern“, dass es ein echtes Highlight ist. Kurz und gut – es lohnt sich auf alle Fälle, sich mit diesem Buch und vor allem der Thematik zu beschäftigen. Der Hund wird es danken! Ach, Jochen, wie könnte ich da weniger als die vollen fünf Sterne geben! Wer hätte gedacht, was aus dem „geborenen Ketchup-Experten“ mal werden wird!

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