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Fina

Posted on 11.7.2022

Gestaltung: Ich mag die Aufmachung dieses Buches und der ganzen Reihe sehr gerne, weil sie besonders ist. Panini hat ohnehin mit den glänzenden Oberflächen ein Alleinstellungsmerkmal, doch auch die Covergestaltung hat hier einiges zu bieten. Mir gefällt die gedeckte Farbgebung und der Zeichenstil sehr gut. Die Motive hängen direkt mit der Geschichte zusammen und fangen die Stimmung des Buches sehr gut ein. Mein persönliches Highlight in Band 2 war die Zeichnung des Athena-Clubs in der Innenklappe. Einziger Kritikpunkt ist, dass man die wunderbaren Panini Bücher leider kaum ohne Leserillen lesen kann. Vor allem bei diesem 700 Seiten Schinken war das nicht möglich. Ich würde mir dafür ein anderes Material für den Umschlag oder ein Hardcover wünschen. Darum geht's: Nachdem sich in Band 1 der Athena-Club durch sehr ungewöhnliche, spannende Zufälle zusammengefunden hat und sie gemeinsam ihr erstes Abenteuer bestritten haben, geht es in Band 2 nahtlos weiter. Mary hat einen mysteriösen Brief von einer gewissen Lucinda Van Helsing bekommen, die aus Österreich-Ungarn gerettet werden muss. Das lassen sich die Mädchen natürlich nicht zwei Mal sagen, sodass für den Athena-Club eine spannende Reise quer durch Europa beginnt. Idee/ Umsetzung: Ich habe bereits in der Rezension vom ersten Band betont, wie unheimlich gerne ich die Idee dieser Reihe mag. Wenn ihr diese noch einmal lesen möchtet, findet ihr sie hier *klick*. Wir befinden uns im 20. Jahrhundert und begegnen den Töchtern ganz unterschiedlicher Figuren aus der (Horror)Literatur. Allen voran haben wir Mary Jekyll kennengelernt, die erstaunliches über ihren Vater herausfand und auf ihrer Reise nicht nur Sherlock Holmes und Dr. Watson, sondern auch viele andere Mädchen kennenlernte, die sind wie sie. So geht es auch in Band 2 weiter, in dem Lucinda Van Helsing in den Fokus gerückt wird, doch auch die bereits bekannten Mädchen nicht zu kurz kommen. Ich bin wieder ziemlich gut in die Geschichte hineingekommen, da die Autorin zu Anfang eine kleine Inhaltszusammenfassung des ersten Bandes einstreut. Charmant gelingt dies durch kleine Unterbrechungen der Haupthandlung, in denen die Figuren ihre eigene Geschichte kommentieren. Das hat mir bereits bei der Alchemisten-Tochter sehr gefallen und hier ist es auch wieder sehr schön eingewoben. Wer den Schreibstil im ersten Band schon mochte, wird hier wieder genauso seine Freude haben. Ich finde Theodora Goss' Art zu schreiben sehr atmosphärisch und klug, ich weiß aber, dass einige ihn als etwas schleppend empfinden. Nachdem mir das in Band 1 nicht so ging, muss ich gestehen, dass ich in diesem Band auch einige Längen wahrgenommen habe. Das wird nicht zuletzt daran liegen, dass Band 1 ca. 400 Seiten hatte und Band 2 nun mit über 700 Seiten daherkommt. Für meinen Geschmack hätten dem Buch ein paar Seiten weniger gut getan, um die Spannung dauerhaft oben zu halten. Dennoch habe ich die gesamte Reise sehr genossen und noch sehr viel mehr über unsere Club-Mädchen erfahren. Figuren: Die Figuren machen diese Geschichte absolut aus und ich liebe besonders die Dynamik und den Schlagabtausch zwischen den unterschiedlichen Protagonistinnen. Obwohl Mary als Gründerin des Athena-Clubs immer noch eine sehr tragende Rolle spielt, sind auch die anderen inzwischen ganz fest als Protagonistinnen etabliert. Ich persönlich habe mich insbesondere in Diana und Beatrice verliebt, aber jede hat sehr charmante Eigenheiten und überzeugt mit einer starken Persönlichkeit. Was hier deutlich anders ist als im Vorgänger sind die wechselnden Schauplätze. Nachdem ich besonders die Atmosphäre Londons genossen habe, haben wir hier verschiedene Stationen auf der Reise nach Österreich-Ungarn, wovon ich nicht ganz so großer Fan bin. Ich mag es lieber, wenn Orte etwas Stabilität geben und die Figuren viel Raum zur Veränderung haben, weshalb mir so ein "Roadtrip" Aspekt oft in Büchern nicht ganz so zusagt. Dafür hat dieser neue Plot aber dafür gesorgt, dass der Band anders ist und neue Einflüsse in die Geschichte bringt, was wichtig war. Ich bin gespannt, inwiefern der 3. Band sich davon abheben wird, aber so waren Band 1 und 2 von der Storyline her schon sehr unterschiedlich. Dennoch verliert die Autorin auch den übergeordneten Handlungsstrang mit der Alchemistengesellschaft nicht aus den Augen, was noch viel Potenzial für den Abschlussband bietet. Ende: Das Ende war wieder mal sehr spannend geschrieben und gut konstruiert, sodass ich sehr gerne auch Band 3 lesen möchte. Ich bin gespannt, wie die Autorin die Geschichte des Athena-Clubs zu Ende führen wird und freue mich auf ein letztes Wiedersehen mit den Athena-Mädchen. Fazit: Band 2 des Athena-Clubs ist wieder sehr atmosphärisch geschrieben und lässt uns die Mädchen auf ihrem nächsten großen Abenteuer quer durch Europa begleiten. Ich persönlich bin kein allzu großer von vielen Schauplatzwechseln, aber der Charme unserer Athena-Mädchen hat das wieder wett gemacht. Leser*innen, die Band 1 gerne mochten, werden auch hier nicht enttäuscht werden!

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