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thursdaynext

Posted on 6.6.2022

DO NOT READ Wenn ich ein Buch kaufe dann wegen der Geschichte die neu und lockend ist für mich. Im günstigsten Fall. „DO NOT EAT – Wie ein T-shirt mich vor Aliens bewahrte“ von Kevin Hearne war ein lange erwarteter Science Fiction eines meiner Liebliengs Funtasy Autoren. Funtasy statt Fantasy, weil eben viel Fun in Hearnes Büchern steckt. Was hier leider nicht dabei ist, aber dazu später. Das schmale Hardcoverbändchen mit dem absolut unpassenden Cover (alles daran ist so nie geschehen) verfügt über insgesamt 176 Seiten. Nach dem abrupten Ende auf Seite 129 enthält es noch weitere 77 Seiten unerwünschte Werbung, die weder ein Bonustrack ist, weil sie mit der vorherigen Story in keinerlei Zusammenhang steht sondern schlicht ein Versuch des Anfütterns ist um auf Hearnes Fantasy Reihe „Das Spiel des Barden“ aufmerksam zu machen. Ja kann man machen Knaur Verlag, verärgert aber womöglich LeserInnen. In etlichen englischprachigen Romanen ist mir das bereits vorgekommen, aber immer als Weiterführung der vorherigen Geschichte. Hier scheint es mir eine reine Buchseitenerweiterungsmaßnahme zu sein um das schmale Bändchen ein wenig aufzupimpen. Ganz schlechte Idee. Vielleicht gibt es da draussen irgendwo Leser die dankbar konsumieren was ihnen an Buchstaben so vorgesetzt wird obwohl sie etwas anderes gekauft haben. Ich gehöre nicht dazu. Ich möchte meine Kohle gegen das eintauschen was auf dem Titel ist. Nicht gegen unerwünschte Werbung die mehr Seiten vortäuscht. Ganz miese Masche des Verlags. Do not eat ist eine Mogelpackung. Shortstory trickreich aufgeblasen. Vorsicht Spoiler: Clint Beecham, werdender Vater, Physiker ist mit seinem besten Freund wandern. Sie geraten in einen Alienhinterhalt, Derek wird gefressen, Clint zur weiteren Verwendung an Bord des Schiffes gebracht, miese Zukunfstaussichten, aber zusammen mit 5 anderen WissenschaftlerInnen proben die sechs den Aufstand, befreien die ca. 50.000 als Futter gehaltenen Menschen im Frachtraum und erobern das Raumschiff indem gemeinsam zusammenarbeiten, ihre zahlenmässige Überlegenheit nutzen um die wenigen Aliens an Bord zu smashen und so die Menschheit vor Kolonalisierung und Schlachttod zu retten. Verfilmt würde das einen netten, patriot- idiotischen Splatterfilm abgeben. Gelesen ist es wenig erfreulich. Viel Kampf, wenig Logik. Wirklich witzig auch nicht. Abgesehen davon, dass mit Menschen so umgegangen wird wie wir mit Nutztieren verfahren fehlt auch jegliche sonst in seinen bisherigen Werken geschätzte Gesellschaftskritik und die mir doch naiv erscheinende Annahme so ein paar nackerte Menschlein überwältigen mal kurz eine technologisch weit überlegene Spezies, naja … Wer Douglas Adams und Monty Python mag wird nicht mit dieser Shortstory glücklich werden wie beworben. Übrigens lösen sich in meinem Exemplar bereits Seiten aus der Leimung. Immerhin ist es klimaneutral produziert und der Verlag verzichtet auf Folieneinschweißung und ALIEN-SNACK-ATTACK ist der passendere Titel, der statt auf der Rückseite auf dem Cover stehen sollte. Do not read, do not buy, otherwise deep dissapointment. Allen Hearne Fans die sich selbst eine Meinung bilden wollen: Statt 16. Euro oder 13 Euro in der ebook Version, im Original gibt es das ebook via kindle für 4.99 Euro. Dieser Preis erscheint mir angemessen.

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