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dianae E

Posted on 26.5.2022

Klaus-Peter Wolf – Rupert Undercover, Ostfriesisches Finale Der eher durchschnittliche Polizist Rupert alias Frederico Müller Gonzales, nun kluger Gansterboss mit einem Händchen fürs Geld, ist sich sicher, dass er einen Spitzel in seiner Organisation/bei seinen Kollegen hat. Denn eigentlich ist Rupert nur Undercover und als sich dann der vermeintlich echte Frederico Müller Gonzales telefonisch bei ihm meldet und ihn praktisch zur Mitarbeit zwingt, muss er sich zusammenreißen und herausfinden, wer Informationen weitergibt. Doch auch wenn sein Leben bedroht wird, macht er unerschütterlich weiter, versucht Morde aufzuklären und vor allem seine Kollegen davon abzuhalten, Fehler zu begehen. Doch so einfach ist das alles nicht, oder? Ich kenne die beiden Vorgänger nicht, was mir sicherlich eine Wissenslücke beschert und ich habe "Ostrfriesisches Finale" als Hörbuch, eingelesen vom Autor selbst, gehört. Das Buch ist dem Genre Krimi zugeordnet. Ich weiß nicht, ob es an dem monotonen sehr langsamen Erzählstil des Hörbuchs, an den unsympathischen, meist unlogisch und nicht nachvollziehbar handelnden Charakteren oder einfach daran lag, dass ich die beiden Vorgänger nicht kannte, aber leider konnte mich das Hörbuch überhaupt nicht abholen. Nach einer kurzen Weile habe ich das Hörbuch dann in zweifacher Geschwindigkeit, später dann auf dreifacher Geschwindigkeit gehört und hatte immer noch das Gefühl, das die Story trotz der Fülle irgendwie auf der Stelle tritt und nicht voran kommt. Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, auch wenn sie mir oberflächlich, komplett überzeichnet und leider fast alle total unsympathisch vorkamen. Nehmen wir zuerst Rupert. Er ist ein notorischer Fremdgeher, freut sich darüber das er als Gangsterboss Fuß fassen konnte und meint, er könne jetzt die Welt beherrschen. Einerseits interessante Idee, andererseits wird er als etwas unterbelichtet in seinem Job und distanziert dargestellt. Aber er ist ein Genie, wenn es um kriminalistisches Fehlverhalten geht. Gut, könnte ich mit Leben. Womit ich allerdings überhaupt nicht Leben kann ist, dass dieses Weichei im jeden Stall ein Weibchen hat, dann auch noch glaubt, er ist der Hengst schlechthin (ob es nun an der Seeluft liegt oder nicht) und dann auch diesbezüglich nur wenig Unrechtsbewusstsein hat. Okay, geschenkt, immerhin hat er hin und wieder einen Geistesblitz. Dann gibt es die Kriminaldirektorin Lianne Brennicke, die von irgendjemanden entführt und gefoltert (?) wurde. So ganz bin ich nicht hintergestiegen, außer dass sie von Rache besessen ist und den Täter zur Strecke bringen will. Nachvollziehbar. Aber auch sie geht Wege, die sich eigentlich nicht mit ihrer Tätigkeit verbinden lassen, aber das will ich gar nicht mal so eng sehen. Dann gibt es Weller, der mir von Anfang an unsympathisch war und sich kriecherisch und schleimig verhalten hat. So könnte ich leider weitermachen, denn auch andere Nebenfiguren kommen leider nicht sonderlich gut weg. Wie immer handelt es sich hier nur um meine persönliche Meinung, aber der Polizeiapparat samt Anhang wird in Ostfriesland als inkompetent, korrupt und dämlich dargestellt, und das finde ich kein bisschen lustig, selbst wenn es sich hier um Cosy Crime handeln sollte. Ich hätte mir etwas mehr Biss und Ernsthaftigkeit vorgestellt. Aber für Cosycrime war es mir dann doch zu unlustig, zu gewalttätig und auch nicht leicht genug. Selten habe ich mich mit einer Rezension zu schwer getan, weil ich immer gerne etwas hervorhebe, was mir besonders gut gefallen hat. Das Cover ist nett. Ich habe das Buch durchgehört und bin fertig. Ich werde aus dieser Reihe ganz sicher kein weiteres Buch mehr lesen. Der Autor bedient viele – zu viele – Klischees und versucht alle möglichen Themen in einem Buch zu vereinen. Manchmal ist weniger mehr, aber ich werde vielleicht noch ein Buch aus der anderen Reihe des Autors versuchen, aber mit dieser Reihe habe ich abgeschlossen und kann sie als Krimi-Leser leider überhaupt nicht weiterempfehlen. Das tut mir sehr leid, aber hier stimmte die Chemie einfach überhaupt nicht. Es war sicherlich nicht das schlechste Hörbuch das ich gehört habe, deswegen gibt es immerhin noch 2 Sterne. Fazit: konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. 2 Sterne.

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