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Rebecca

Posted on 23.4.2022

Rezension: „Für immer ein Teil von dir“ von Colleen Hoover Der Untergrund des Covers ist vollständig in hellblauer Farbe gehalten. Der Titel erstreckt sich mittig in lilafarbenen Großbuchstaben vierzeilig über die komplette Buchfront. Darüber ist in dunkelblauer Schrift die Autorin genannt. Rings herum um all diese Angaben sind herumfliegende lilafarbene Vögel platziert worden. Vögel vermitteln mir meist ein Gefühl von Freiheit und der Coveruntergrund könnte einen strahlend blauen Himmel darstellen. „Für immer ein Teil von dir“ als Titel hinterlässt direkt ein schweres Gefühl bei mir. In Kombination mit dem Klappentext ist zugleich deutlich zu erahnen, worum es sich in der Geschichte drehen wird. Die kleine Tochter, der letzte Teil des verstorbenen Freundes, die wichtigste Person in Kennas Leben. Ich erwartete eine hochgradig emotional und äußerst tiefgründige Geschichte und war unglaublich neugierig, als ich mit dem Lesen begonnen habe. Charaktere Kenna Rowan ist 26 Jahre alt und wurde gerade nach fünf Jahren Gefängnis aufgrund eines schweren Unfalls wieder entlassen. Sie ist gebrochen, hilflos und muss irgendwie wieder zurück in ein normales Leben finden. Sie schreibt Tagebuch, eher Briefe an ihren verstorbenen Freund, und setzt alles daran, um endlich ihre kleine Tochter kennenzulernen. Kenna ist in einer nahezu aussichtslosen Situation gefangen, voller Schuldgefühle und kämpft doch jeden Tag weiter für ihren größten Wunsch. Ledger Ward ist 28 Jahre alt und war der beste Freund von Scott. Seit dessen Tod hat er es sich zur Aufgabe gemacht für seine kleine Tochter Diem zu sorgen und ist immer für sie und seine Eltern dagewesen. Er ist Besitzer einer Bar, gleichzeitig Trainer von Diems Softballteam und baut sich außerdem gerade am Stadtrand ein eigenes Haus. Ledger ist ein absoluter Sturkopf und setzt alles daran, um Kenna weiter zu hassen und von ihrer kleinen Tochter fernzuhalten. Schreibstil und Handlung Dieses Buch war für mich das dritte aus der Feder von Colleen Hoover und zugleich das erste ‚normale‘ bzw. für sie typische, denn bisher waren mir nur „Verity“ und „Layla“ bekannt. Schon ab der ersten Seite hat die Geschichte eine unglaublich düstere Atmosphäre erzeugt, die einen geradezu in ihren Bann gezogen hat. Locker, leicht und gleichzeitig flüssig bin ich durch die einzelnen Kapitel geflogen, die in der ersten Person, aus den abwechselnden Sichtweisen von Kenna und Ledger, geschrieben worden sind. Durch die gewählte Erzählperspektive konnte man einen sehr guten Einblick in beide Charaktere gewinnen und sich außerdem gut in ihre jeweils unterschiedlichen Situationen hineinversetzen. Mit der Geschichte von Kenna und Ledger hatte ich ein angenehmes Lesevergnügen. Stellenweise gab es zwar einige beschreibende Wiederholungen, aber durch die lang anhaltende Spannung, da man viele Dinge erst im weitere Verlauf der Handlung erfahren hat, sind diese kaum aufgefallen oder haben die Lesefreude beeinträchtigt. Zusätzlich zur Spannung kam noch eine äußerst mitreißende emotionale Tiefe, die mich mehrmals fast zu Tränen gerührt hätte, wie ich es so nicht erwartet hatte. Diese Geschichte ist eine intensive Mischung aus den verschiedensten Gefühlen, wie Wut, Trauer, Hass, verschiedene Ängste, etc., die einem alles abverlangen kann. Inhaltlich beschäftige sich „Für immer ein Teil von dir“ intensiv mit den Themen Neuanfang und Vergebung. Für mich ein absolutes Gefühlschaos, da es der Geschichte an Tiefgründigkeit definitiv nicht gefehlt hat. Die Protagonisten Kenna und Ledger waren für mich beide sehr authentisch dargestellt und auch die Nebencharaktere waren größtenteils sehr sympathisch. Besonders Kenna kleine neue Freundin aus dem Supermarkt hatte es mir angetan. Stark negativ aufgefallen sind mir allerdings die Eltern von Scott, die gewisse Teile der Geschichte einfach unerträglich gemacht haben und mit etwas zu übertrieben waren. Auch die Kennas Weiterentwicklung und die Beziehungsentwicklung zwischen ihr und Ledger sind jeweils sehr gut dargestellt worden und waren insgesamt nachvollziehbar. Einziges Manko war für mich wohl noch das Ende, denn da ging mir alles einfach viel zu schnell und war eher nach dem Motto „Friede-Freude-Eierkuchen“, als dass ich es wirklich realistisch empfinden konnte. Für mich hat dieser Abschluss der Geschichte einen kleinen Dämpfer verpasst, dem man sicher mit einer leichten Veränderung aus dem Weg hätte gehen können. Fazit „Für immer ein Teil von dir“ war mein erstes ‚normales‘ CoHo-Buch und lässt mich den Hype um ihre Bücher so langsam verstehen. Auch wenn mich die Geschichte nicht zu vollen 100% von sich überzeugen konnte, lese ich gerne mehr von Colleen Hoover und bin gespannt, was mich noch alles erwarten wird. Bewertung: 4  von 5 Sternen

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