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sabinewinkler

Posted on 5.4.2022

Zwischen Erde und Sternen Kriegspilot Major Antoine de Saint-Exupéry kehrt von einem Aufklärungsflug am 31. Juli 1944 nicht mehr zurück. Ein deutscher Jagdpilot soll ihn abgeschossen haben. Dessen Sohn Fabian begibt sich Jahrzehnte später auf die Spuren seines Idols Saint-Exupéry und fliegt seine letzte Route nach. Nach dem Abflug von Korsika befindet sich Fabian plötzlich jenseits von Raum und Zeit und begegnet auf diese Weise einem mysteriösen Flügelmann mit dem er in ein interessantes Gespräch kommt. Das Cover erinnert durch die Zeichnung eines Jungen, der von Vögeln Richtung Himmel gezogen wird, sofort an den weltbekannten „Kleinen Prinzen“. Der Sprachstil ist sehr schön und gewählt, die Kapitel sind übersichtlich und bieten interessante Einblicke in die Fliegerei auf den beiden Zeitebenen von 1944 beziehungsweise der Gegenwart. Im Nachwort des Autors findet sich eine praktische Karte, auf der der letzte Flug verzeichnet ist. Außerdem verfügt das Buch über eine Übersicht der wichtigsten Werke Saint-Exupérys. Der Handlungsstrang um Fabian wird kurzweilig erzählt und der Leser spürt dessen großes Interesse an Saint-Exupéry. Der Flieger und Schriftsteller ist dadurch im gesamten Buch präsent. Noch mehr aufschlussreiche Einblicke erhält man im Erzählstrang, der 1944 rund um den letzten Flug des legendären Ausnahmepiloten spielt. Die Beschreibungen seines Charakters, aber auch der ausführliche Erläuterung der Flugzeuge und der Ausrüstung der damaligen Zeit, werden durch Zitate aus dem literarischen Schaffen Saint-Exupérys noch vertieft und authentischer gemacht. Fiktion und Realität, poetische Absätze und historische Daten verschmelzen zu einer Einheit, werden zu einem runden Ganzen. Das fiktive Gespräch zwischen den beiden Piloten fügt sich ebenfalls nahtlos in die stimmige Geschichte ein und ist gut nachvollziehbar. Das Buch bildet eine sehr behutsame Hommage auf das Ausnahmetalent Saint-Exupéry, die bei allem Respekt für seine Persönlichkeit doch auch viel Nähe erahnen lässt. Die Geschichte ist einem recht breiten Leserkreis wärmstens zu empfehlen, ob sie den Schriftsteller nur als Schöpfer des „Kleinen Prinzen“ kennen, ihn als Rekordflieger verehren oder die der Welt der Ausnahmepersönlichkeit einfach nur etwas näher kommen wollen.

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