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Buchdoktor

Posted on 16.2.2022

Die Vorlage für diesen kindgerecht bearbeiteten Text Der Text des Impulsreferats vom 12.4.2013 ist in Deutschland 2014 als Taschenbuch erschienen. +9783596036769 Inhalt des Originaltexts „We should all be Feminists” – so lautete Chimamanda Ngozi Adichies bekanntes Impulsreferat (Hochgeladen auf TEDxEuston am 12. 4. 2013). Sie berichtet darin vom vorwurfsvollen Einwurf eines Jugendfreundes als sie selbst 14 Jahre alt war, sie sei wohl Feministin – und dieser Einwurf klang, als wäre ihre Haltung illegal. Später folgte die Kritik an der Autorin, ihr Roman „Blauer Hibiskus“ sei feministisch, dieses Mal mit dem Unterton, Nigerianerinnen dürften keine Romane schreiben, in denen männliche Figuren schlecht wegkommen, noch später, Feminismus sei unafrikanisch. Adichies Schreiben und Wirken lässt sich perfekt mit der Definition umfassen, dass sie Dinge flink wahrnimmt und scharfzüngig formuliert, die für sie offensichtlich sind, die anderen dennoch ausführlich erklärt werden müssen, weil sie sie nicht wahrnehmen können oder wollen. Für die Jugendausgabe wurde der Text bearbeitet, illustriert und erhielt ein eigenes Copyright (2019). Inhalt des Kinderbuchs Adichies Erlebnis als Grundschülerin, dass damals ein Mädchen bei gleicher Leistung und Disziplin grundsätzlich nicht „Klassenaufpasser“ werden konnte, kann schon jüngeren Kindern als der Zielgruppe ab 12 vermitteln, dass sich an hartnäckigen Rollenklischess nichts ändern wird, wenn nicht schon couragierte Grundschülerinnen dagegen protestieren. Wir erleben ein Mädchen, das zuhause zwar seine Brüder bedienen muss, aber nicht hinnehmen will, dass Jungen schon als Kinder bevorzugt werden. Von der Anekdote aus Adichies Kinderzeit ist es nur ein winziger Schritt zum Erlebnis als 14-Jährige, als ihr bester Freund Okoloma ihr verkündete „du bist eine Feministin“ und nachschob, warum dieser abstrakte Begriff negativ zu verstehen sei. Als 26-jährige Autorin, die ihren Roman „Blauer Hibiskus“ in Nigeria vorstellen wollte, erfuhr Adichie, dass Feministinnen unglückliche Frauen seien, wegen ihrer kritischen Einstellung keinen Mann finden und deshalb zum Unglücklich sein verdammt blieben. Feministinnen hassten Männer, trügen keinen BH und überhaupt sei Feminismus unafrikanisch. Von der Wertung, dass kritische Frauen wütend wirkten und Kritik sich deshalb für sie nicht schickte, ist es nicht weit zu Adichies glasklarer Analyse, dass Ungerechtigkeiten und rückständige Ansichten selten auf Widerspruch stoßen, wenn sie den Menschen als normaler, gerechter Zustand verkauft werden. Das Handwerkliche Die für Kinder bearbeitete Ausgabe ähnelt durch die Cover-Illustration der Serie „Little People“. Adichies Pullover-Design (Schwarz und Weiß bilden gemeinsam einen Kreis/die Welt) wiederholt sich auf dem Vorsatzpapier und harmoniert mit den Cover-Illustrationen für Adichies Werke in deutschen Taschenbuchausgaben. Der kurze Text richtet sich auch an ungeübte Leser. Fazit Chimamanda Ngozi Adichie spricht ihre Leserinnen direkt an. Ihre Erlebnisse als Kind, Jugendliche und junge Autorin sprechen für sich und helfen, ein abstraktes Thema für Jugendliche altersgerecht zu vermitteln. Der Absatz über Adichie als Grundschülerin spricht schon jüngere Kinder an, für den Rest des Buches finde ich die Alterseinstufung ab 12 passend.

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