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pmelittam

Posted on 1.2.2022

Paris 1942: Tristan lebt mit seiner Frau Helene und seiner Tochter Pauline nun schon einige Jahre in der französischen Hauptstadt, die mittlerweile leider auch von den Nationalsozialisten besetzt ist. Auch Tristans Bruder ist kürzlich in Paris angekommen, und hält immer noch an seiner Rache an Tristan und Josephine Baker fest. Josephine lebt derzeit in Marrakesch und arbeitet für den französischen Widerstand. Die Geschehnisse überschlagen sich, als Julius Tristans Aufenthaltsort erfährt. Dessen ganze Familie kommt in Gefahr, und schließlich muss Tristan auf eine Forderung Julius‘ eingehen, die ihm alles abverlangt. Der dritte und letzte Band der Trilogie führt uns mitten in die Zeit des zweiten Weltkrieges. Tristan hat sich mit seiner Familie ein gutes Leben aufgebaut und ist glücklich, als das Unglück wieder einmal über ihn hereinbricht. Zu Josephine hatte er seit den Ereignissen im letzten Band keinen Kontakt mehr, doch er hat sie nicht vergessen – und auch Josephine denkt hin und wieder an ihn. Als Leser:in hofft man natürlich auf ein Wiedersehen der beiden. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Halbbrüder, Tristan und Julius. Aber auch Helene, und der aus den Vorgängerbänden bekannte Hermann Gille sind wichtige Charaktere, aus deren Perspektive man das Geschehen ebenfalls erlebt. Beide warten mit Überraschungen auf, wobei Helenes Mut einer verzweifelten Mutter vielleicht gar nicht so überraschend ist, aber Gilles Entwicklung kommt zum Teil durchaus unerwartet. Auch andere bekannte Charaktere trifft man wieder, allen voran Henry von Seidlitz, Tristans Onkel. Josephine hat in diesem Band weniger Raum als in den Vorgängern, nach dem Einmarsch der Deutschen hat sie Paris verlassen, arbeitet für den französischen Geheimdienst und landet schließlich in Nordafrika. Über ihren Lebenslauf hat man bereits in den Anhängen der beiden Vorgängerbänden erfahren, in diesem Band schließt sich der Rest an. Dass der Roman direkt mit den Antagonisten startet, hatte ich nicht erwartet, hat mir aber gut gefallen. Die Autorin erzählt wieder sehr spannend und das Kopfkino bekommt viel zu tun. Auch wenn die (meisten) Charaktere fiktiv sind, ist man ihnen emotional sehr nahe, gerade Tristan und seiner Familie, man bangt und hofft mit ihnen. Gerade deshalb fand ich am Ende auch den Epilog sehr schön, der den Leser ins Jahr 1975 führt. Am Ende habe ich den Roman mit einem lachenden und einem weinenden Auge geschlossen, es ist immer schade, wenn man liebgewonnene Charaktere ziehen lassen muss. Über Josephine aber werde ich noch mehr lesen. Auch in diesem Band gibt es wieder einen lesenswerten Anhang. Neben dem bereits erwähnten Lebenslauf Josephines ein Nachwort der Autorin und Anmerkungen zum historischen Hintergrund, sowie ein Literaturverzeichnis und Quellenangaben. Der Abschlussband der Trilogie ist wieder ein emotionales und spannendes Leseerlebnis, das Fiktives gelungen mit Historischem verknüpft. Zudem wird einem wieder die wunderbare Josephine Baker näher gebracht. Insgesamt kann ich die gesamte Trilogie absolut empfehlen, und vergebe gerne wieder volle Punktzahl.

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