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naraya

Posted on 10.11.2021

Lilja wächst in einer Welt auf, in der die Sonne verschwunden ist und es Tag für Tag nur regnet. Mit seinem Gewächshaus, das sie nie betreten darf, versorgt ihr Großvater die Nachbarn mit Obst und Gemüse. Doch eines Tages schleicht Lilja hinein und kommt dabei einem großen Geheimnis auf die Spur, das sie in den düsteren Wald hinter dem Dorf führt. Dort findet sie Schreckliches heraus, aber auch neue Hoffnung und Freundschaft. „Die Sonnenwächterin“ ist der zweite Band des Jahreszeitenquartetts, welches die Autorin Maja Lunde 2018 mit dem ersten Band „Die Schneeschwester“ begann. Wie man unschwer bereits am Untertitel erkennen kann, widmet sich dieser Band dem Frühling. Unterstützt und getragen wird die emotionale Geschichte durch die Illustrationen von Lisa Aisato – ihre Bilder sind so voller Zartheit, Kraft und Detailverliebtheit, dass man sich die Handlung ohne ihre Kunst gar nicht vorstellen kann. Im gleichen Maße wie Lilja im Verlauf der Geschichte an Zuversicht und Stärke gewinnt, werden auch die Illustrationen nach und nach immer bunter. Während sich Band eins mit den Themen Trauer und Verlust auseinandersetzt, geht es dieses Mal um Rache und Vergebung, Freundschaft und Liebe und vermutlich ist auch das Umweltthema nicht ganz zufällig gewählt. (Zumal die Autorin in ihrem Romanquartett für Erwachsene Themen wie das Artensterben oder Wasserknappheit anspricht.) Protagonistin Lilja ist der beste Beweis dafür, dass man für eine bessere Zukunft auch kämpfen muss. Eine tolle Geschichte für Jung und Alt, die mich jedoch nicht ganz so begeistern konnte, wie der Vorgänger „Die Schneeschwester“. Dennoch vergebe ich die Höchstwertung und freue mich schon auf die restlichen beiden Jahreszeiten. Wer die Reihe bisher noch nicht kennt, sollte dringend zugreifen! Ein kleiner Tipp: Band eins eignet sich mit seinen 24 Kapiteln perfekt als Adventskalender.

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