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Posted on 22.5.2021

Wie wichtig es ist, da zu sein ... Bewertung: Das Cover und der Titel sind der ganzen Reihe angepasst worden, gefällt mir gut. Der Erzählstil ist wie immer sehr flüssig, so kenne ich ihren Schreibstil. Das ist mein zweites Hörbuch von ihr, bisher habe ich die Bücher gelesen. Die Geschichte ist wie immer aus beiden Perspektiven der Protragonisten erzählt, sodass die Gefühle gut rüberkommen. Es beginnt mit dem Kennenlernen 2003. Ellie und Grey finden zueinander, als sie in der Highschool sind. Sie liebt Harry Potter innigst - ist echt schon gruselig - und er ist sofort von ihr fasziniert. Fünfzehn Jahre später, 2018, bekommt Ellie eine Nannystellung bei Grey für seine zwei Kinder. Aber Grey ist nicht mehr der Mann von einst und Ellie versucht sich durch die dicke Panzerung seiner Gefühle durchzukämpfen. Es liest sich wie ein Klischee, ist es auch. Aber es bleibt nicht ganz aus, gerade bei so einem emotionalen Thema wie Trauer und gebrochene Liebe. Greys Trauer ist für mich sehr gut spürbar gewesen und realistisch wiedergegeben. Wie viele Menschen verschließt er sich in seiner Trauer und lässt die, die ihn brauchen im Stich. Und Ellies Verhalten darauf ist für mich auch nachvollziehbar und plausibel. Sie versucht ihm sein Verhalten vor Augen zu führen und ihm zu helfen, die Sicht der Dinge zu ändern. Gleichzeitig hilft sie sich selbst damit, denn beide haben mehr gemeinsam als andere wissen. Jeder reagiert anders mit Trauer und Abweisungen. Die verschieden Arten damit umzugehen, hat die Autorin schön hervorgehoben. Was mir zu Beginn direkt Probleme gemacht hat, war der Übergang von 2003 zu 2018; ich habe überhaupt nicht verstanden, dass da ein Übergang stattgefunden hat. Plötzlich befand ich mich in einer anderen Situation und dachte noch, wir wären in der Highschool ... das ging von jetzt auf gleich, ohne, dass ich als Zuhörer in die Zukunft verständlich mitgenommen wurde. Ich musste irritiert feststellen, dass ich plötzlich im Jahr 2018 bin und Ellie nach einer Anstellung sucht und findet. Es hat etwas gedauert bis ich wieder richtig "konjugiert" war. Ein großer Makel, der nicht sein sollte. Man muss als Leser und Zuhörer immer wissen, in welcher Zeit man sic in der Geschichte befindet. Der zweite große Makel ist das Ende, das viel zu gewollt und abrupt gestaltet ist. Plötzlich ist alles Friede, Freude, Eierkuchen! Und alle sind glücklich bis an ihr Lebens Ende ... ne ist klar! Das ist mir doch etwas zu überspitzt gewesen und hat den Gesamteindruck der Geschichte kaputt gemacht. Die Sprecher haben mir sehr gefallen, ich finde sie sehr passend zu den jeweiligen Charakteren und beide konnten mich richtig mitreißen, sodass ich das Hörbuch auch sehr schnell ausgehört hatte. Fazit: Eine schöne Geschichte, die anfänglich irritierend ist und dessen Ende mir etwas zu gewollt rüberkommt. Berührend, trotz einigen Klischees. Ich kann es trotz der zwei großen Makel weiterempfehlen, da mir die Geschichte im Ganzen sehr gefallen hat und mich fesseln konnte. Ganz toll und erwähnenswert sind die Botschaften, die beide Protagonisten erleben und mitteilen: Ellie bekommt ein "Ich bin immer noch hier" und Grey das "Wir sind Wir". Es gibt viele Botschaften in dieser Geschichte. Am Ende wurde für mich die Botschaft "Es ist wichtig, da zu sein, egal, was im Leben passiert" sehr deutlich und sie ist auch mehr als wahr. Egal, was passiert, es ist wichtig da zu sein - als Vater, als Mutter, als Schwester, als Oma, als Freund, als Partner ...

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