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Lara

Posted on 11.10.2020

Das Buch habe ich schon öfter in der Buchhandlung liegen sehen, habe es mir aber nie näher angeschaut. Da es aber auf der Shortlist des Buchpreises gelandet ist und ich in einigen Podcasts Leute darüber hab schwärmen hören, bin ich doch neugierig geworden. Das Cover gefällt mir wirklich gut, es ist schlicht und passt zum Titel. Auch die lange Straßen, die in der Ferne verschwinden, finden sich im Inhalt des Buches wieder. Bereits auf den ersten Seiten fällt die außergewöhnliche Sprache auf. Der Autor schreibt sehr poetisch, man findet häufig eine Aneinanderreihung von Substantiven, oder abgehackte Sätze. Ich habe mich allerdings schnell daran gewöhnt, sodass es mich nicht mehr gestört hat. Inhaltlich begleitet man den Protagonist und dessen Sohn in die Vergangenheit, nach Schwaben um genau zu sein. Dort ist der Vater aufgewachsen und er hat einige schlimme Dinge miterleben müssen, die ihn bis in die Gegenwart verfolgen. Sein Vater hat sich quasi vor seinen Augen umgebracht und nun wird er das Gefühl nicht los, selbst dazu verdammt zu sein, sich das Leben nehmen zu müssen. Lediglich die Existenz des Sohn scheint ihn davon abzuhalten, da er ihm dieses Schicksal ersparen möchte. Die Vater-Sohn Beziehung spielt in dem Buch generell eine wichtige Rolle, die Gedanken dem Sohn gegenüber wechseln sprunghaft. Wie man anhand dieser Zusammenfassung merkt, handelt es sich bei Serpentinen definitiv nicht um ein besonders glücklich machendes Buch. Die Grundstimmung ist eher düster, deprimierend und manchmal unklar. Man kann sicherlich einiges in die Geschichte reininterpretieren, wenn man sich näher mit der Handlung, den gewählten Wörtern und den Charakteren beschäftigt. Da aber vieles nicht auf der Hand lag, war es zeitweise etwas anstrengend, der Geschichte zu folgen. Das war aber immer abhängig von der aktuellen Szene. Insgesamt bin ich froh, es gelesen zu haben, da es ein interessantes Buch und definitiv ein interessanter Schreibstil war. Trotzdem hat mir ein bisschen was gefehlt, was ich bei einem Buch von der Shortlist erwartet hätte.

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