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mrs.misery

Posted on 26.8.2020

Wer - wie ich - den Ernährungskompass von Bas Kast gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und die darin gesammelten Fakten und Erkenntnisse wie ein Schwamm in sich aufgesogen hat, kam in der Zwischenzeit vielleicht - wie ich - in die Versuchung, ein paar (Dutzend) sich seit gefühlten Ewigkeiten zuhause stapelnder, Staub fangender Kochbücher zu durchforsten, um eine Prise Inspiration zu finden, die vielen tollen gesammelten Ideen auch endlich auf den Teller zu zaubern.   Es kommt einer kleinen Offenbarung gleich: das neue, speziell als Weiterführung des Bestsellers ‚Der Ernährungskompass‘ konzipierte Kochbuch von Autor Bas Kast und der Köchin und Rezepte-Entwicklerin Michaela Baur durchzublättern.  Schlichtweg alle grundlegenden Erkenntnisse, die der Ernährungskompass den LeserInnen offenbarte, werden in dieser liebevollen und fachkundigen Umsetzung berücksichtigt. Man kann sich also das lästige Hin und Her zwischen Kochbuch / Rezeptidee und dem Ernährungskompass sparen, das zuletzt noch fester Bestandteil einer jeden neuen kulinarischen Entdeckungsreise war.  Jede Zutat und letztlich daraus entstehende Komposition wurde nicht allein danach ausgewählt, wie gut die einzelnen Bestandteile zusammen schmecken würden, sondern eben auch  danach, wie gut sie für dich ist!   Die größte Hilfestellung in der alltäglichen Umsetzung der hier dargebotenen, ausgewogenen und schlicht gesunden Küche ist die Kompass-Ampel, die man bereits im Ernährungskompass kennen gelernt hat und schon dort zur schnellen und einfachen Einordnung von Lebensmitteln verhalf. Dabei ist die Unterscheidung denkbar einfach: grün gekennzeichnet sind diejenigen Lebensmittel, die gesund sind und schützende Eigenschaften für den Menschen besitzen (z.B. Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse..), gelb versammelt neutrale Lebensmittel, auf deren Genuss man nicht verzichten muss, die aber auch nichts explizit Gutes für uns tun (z.B. Kartoffeln, weißer Reis, Milchprodukte und Eier), und rot gekennzeichnet sind all die Lebensmittel, um die wir lieber einen großen Bogen machen sollten (z.B. Softdrinks, verarbeitete Fleischwaren, Süßigkeiten und Pommes).  Das Kochbuch ist sehr handlich und aufgeräumt gestaltet. Nach einer kurzen Zusammenfassung der grundlegenden Erkenntnisse aus dem Ernährungskompass, wird in Form von „10 goldenen Regeln“ auf den Punkt gebracht, worauf es bei der Zubereitung der hier präsentierten Gerichte ankommt. Die Sektion der eigentlichen Rezepte ist in morgens, mittags und abends unterteilt. All das liest sich wie von selbst, niemals predigend oder oberschlau, sondern immer mit ganz viel Herz und Leidenschaft, so dass man ehrlich richtig Lust bekommt, ein Rezept nach dem anderen auszuprobieren.  Interessant ist auch die Darstellung der Rezepte. Die meisten Anleitungen aus Kochbüchern haben oben (oder wo auch immer) die Zutatenliste aufgeführt und schreiben danach einen kleinen Text, wie diese dann zu nutzen sind.  Soweit so gut.  Hier jedoch, befinden sich auch die Zutaten im gleichen Fließtext, sodass man im Rezept nicht immer hin und her springen muss, um die Mengenangabe nachzulesen.  Zu guter Letzt noch zwei Gerichte, die in unserem Haushalt fortan regelmäßig auf den Tisch kommen:   Der winterliche Couscous-Salat mit Zimtjoghurt, Granatapfel und gesalzenen Cashewkernen ist eine einzige Sensation. Alle Zutaten harmonieren miteinander und verbinden sich zu einer genialen Geschmacksexplosion. Pro-Tipp: Für den Zimt-Joghurt einfach Sojajoghurt verwenden (durch den Zimt wird keiner den Unterschied schmecken) und schon ist das ganze Gericht vegan.  Unseren neuen Lieblingsnachtisch haben wir auch gefunden: Blaubeersorbet à la Joni! (Es eignen sich natürlich alle möglichen Beeren.) Wir haben sowieso immer eine Mischung gefrorener Beeren im Eisfach. Diese einfach mit etwas ungesüßten Joghurt pürieren, fertig. Unfassbar einfach und genau so lecker.   Fazit: Alles in allem, der perfekte Kompanion zum Ernährungskompass, der alle Erkenntnisse berücksichtigt und dabei hilft, sie einfach und lecker umzusetzen und in den Alltag zu integrieren.

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