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Ceciliasophie

Posted on 26.8.2020

Es herrscht Krieg im Land der Fünf Inseln. Der ergeizige Prinz von Sør Sevier - Aeros Raijael - führt sein Heer von Fanatikern von Insel zu Insel und bringt nichts als Leid. Prinzessin Jordalyn von Gul Kann kämpft um ihre eigene Bestimmung und versucht, ihren Platz in der Welt zu finden. Nail, der als Waise seinem Meister Shawcroft zu Gehorsam verpflichtet ist, versucht, seinen eigenen Weg zu gehen und den Zwängen unter Shawcroft zu entfliehen. So unterschiedlich das Leben all dieser Personen ist, so scheinen ihre Wege doch miteinander verknüpft zu sein. Ich kaufe Bücher von der Hobbit Presse inzwischen einfach blind, denn so gut wie jedes Buch des Verlags trifft voll meinen Geschmack. Wenn Hobbit Presse irgendwo draufsteht, erwarte ich High Fantasy, extrem gutes Worldbuilding und interessante Charaktere. Und genau dies fand ich - wie erwartet - auch in "Der Mond des Vergessens". Der Einstieg in die Handlung war etwas holprig und ich fiel mehr in die Geschichte hinein. Ein flüssiger Start war es definitiv nicht, doch weil ich bisher von der Auswahl des Verlags (fast) nie enttäuscht wurde, blieb ich dran. Und wurde belohnt! Nach den ersten Kapiteln schon hatte mich die Handlung voll in ihren Bann gesogen. Zum Glück war dies mein Urlaubsbuch, so dass ich guten Gewissens Seite um Seite verschlingen konnte. Es gibt mehrere Erzählstränge und Perspektiven, die sich Kapitel für Kapitel ändern. Ich mag solche Wechsel in Büchern wirklich sehr gerne, da so auf tolle Art und Weise dem Leser Informationen vermittelt werden können, die ein einzelner Charakter nicht besitzt. Die vielen verschiedenen Charaktere waren toll beschrieben und detailliert ausgearbeitet, so dass niemals eine Durchmischen der Charaktere bestand. Jeder von ihnen - und es waren doch einige, die auf den fast 900 Seiten auftraten - verfügte über genug Wiedererkennungswert und war detailreich beschrieben. Besonders gelungen waren die Religionen und Glaubensrichtungen. Hier erwarte ich von den folgenden Bänden noch mehr Informationen, inwiefern die Religionen miteinander zusammenhängen, auf welchen Ursprüngen sie fußen und warum es zu einer solchen Spaltung der Gesellschaft kam. Im Zentrum der Geschichte steht die Sage um fünf Kriegerengel, die abhängig von der jeweiligen Religion eventuell wiedergeboren wurden. Aber ist wirklich die Person, die sich für einen solchen Kriegerengel hält auch diejenige, auf die die Prophezeiung zutrifft? Ein wenig negativ aufgefallen ist mir die Brutalität, die vor allem in kriegerischen/kämpferischen Szenen auftritt. Ich finde es sehr gut, dass der Autor die Bestialität des Krieges nicht beschönigt oder romantisiert, doch gab es Passagen, die einem wirklich auf den Magen schlagen können. Triggerwarnung: Es werden Gräueltaten - auch an Kindern - sehr detailliert beschrieben. Dennoch bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil!

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