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Marcus Jordan

Posted on 19.6.2020

Mal wieder so ein Buch, von dem man schon immer weiß und gar nicht fassen kann, dass man es jetzt erst gelesen hat. Ein Klassiker im allerbesten Sinne. Ein Sozialdrama. Ein Buch über die Perversion des ungesteuerten Kapitalismus - und darüber wie wenig "links" der Widerstand dagegen ist und wie sehr "einfach nur vernünftig". Das alles über 80 Jahre alt und so aktuell, dass man ganze Seiten jetzt irgendwo hinkopieren könnte und jeder würde denken, man äußere sich sehr klug zum aktuellen Zeitgeschehen. Tottraurig schon, aber doch auch mutig, inspirierend und eine Ode an die Menschlichkeit. Das alles in der denkbaren großartigsten Sprache. Auffälliges Detail: eine all-american story in der Schwarze völlig unsichtbar bleiben. Wenn ich aufgepasst habe, kommt genau einmal das Wort "Neger" vor, aber ansonsten ist es eine blütenweiße Geschichte - alle Figuren weiß. Ich möchte noch sehen, dass ich recherchiere, woher das kommt. Vielleicht weiß jemand etwas dazu? Ich habe begeistert "von Mäusen und Menschen" gelesen und empfehle es ebenso uneingeschränkt wie die "Straße der Ölsardinen" - aber das hier ist noch mal ein anderer Level und aus meiner Sicht Steinbecks unbedingtes Meisterwerk.

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