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Matzbach

Posted on 27.5.2020

Anlässlich eines Empfangs zur Verabschiedung des Polizeichefs, der zum Kanzler Österreichs berufen wurde, nimmt Kriminalinspektor August Emmerich kein Blatt bei seiner Kritik diesem vor den Mund, was sich nach einigen Wochen mit einer Verpflichtung zur Teilnahme an einem Benimmkurs für ruppige Polizisten rächt. In der Zeit bis dahin müssen Emmerich und sein Adlatus Winter in einem Doppelmord an zwei ermordeten Tänzerinnen, die vermutlich auch als Gelgenheitsprostituierte tätig waren, ermitteln. Zunächst einzig Tatverdächtige ist die verschwundene Mitbewohnerin der beiden. Doch, wie gesagt, wird Emmerich zwecks Besserung vom Fall abgezogen und der zart beseitete Winter muss erstmals allein arbeiten, was ihm aber zunehmend besser gelingt, vor allem, weil er immer den Rat Emmerichs befolgt, genau des Gegenteil dessen zu tun, was er eigentlich für richtig hält. So gelingt es ihm, allerdings unter Einsatz seines Lebens mit unerwarteter Hilfe, die Verschwundene dritte Frau zu finden. Emmerich erfährt inzwischen von den wahren Hintergründen seiner Schulung, denn es gibt einen Plan, den Kanzler zu töten, wobei ein Polizist darin verwickelt ist. Emmerich ist quasi ein verdeckter Ermittler, der herausfinden soll, welcher der übrigen Kursteilnehmer, die allesamt potentielle Verdächtige sind, der Attentäter ist. Doch wird sein Mitstreiter im Kurs vom Dach gestürzt, woraufhin es Emmerich auch schnell gelingt, den dafür Verantwortlichen zu stellen, doch sind damit das Attentat verhindert und dessen Hintermänner offenbart? Doch zumindest ein Gutes hat es für Emmerich, denn der ungeliebte Kurs ist nicht mehr nötig und er kann wieder gemeinsam mit Winter im Fall der beiden ermordeten Tänzerinnen ermitteln, der aber eben auch im Zusammenhang mit einer Verschwörung zur Abschaffung der jungen Demokratie und dem gerade aufgedeckten Attentatsplan steht. Buchstäblich in letzter Sekunde können die beiden Schlimmers verhindern. Der Roman endet mit einem Cliffhanger, da Emmerich das Geheimnis seiner Abstammung erfährt, was neue Komplikationen hervorrufen dürfte. Auf gewohnt hohem Niveau gelingt Alex Beer die Fortsetzung der Reihe um August Emmerich. Die historischen Hintergründe, der Restaurationsversuch der Monarchie durch den letzten Habsburger Kaiser Karl im Kontext der österreichisch-ungarischen Auseinandersetzungen um das Burgenland, sind verbürgt, so dass man sagen kann: es hätte so sein könne, wie es im Roman beschrieben worden ist. Kleoine Anmerkung am Rande: warum ausgerechnet dieser Karl später selig gesprchen wurde, wissen nur die Götter und Johannes Paul II., der wohl eine ähnlich stockkonservative Gesinnung hatte.

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