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Posted on 14.4.2020

Die Schrecken des dritten Reichs aus naiven Kinderaugen zu beobachten und mich damit zu fesseln, schafften bisher eigentlich nur Boyne und Zusak. Ab heute kommt nun ein dritter Jugendroman dazu, denn Herrn Savit gelingt es, mich, trotz der Vielzahl an thematisch ähnlichen Büchern, doch wieder neu zu packen, indem er seine Geschichte mal etwas anders aufrollt und nicht auf die detailreiche Beschreibung von Grausamkeit setzt, sondern viel subtiler und metaphorischer herangeht, dabei aber nicht weniger erschütternd. Da werden die deutschen Soldaten zu Wölfen, die Russen zu Bären, ein Fremder zum Vater. Den Ausgang der Geschichte kann man nur erahnen, die Identität des Schwalbenmannes nach vielen kleinen Hinweisen irgendwann erraten. Seine Beziehung zu der jungen Anna war es auch, die mir an diesem Buch besonders gut gefiel, weil sie einerseits sehr streng, andererseits auch unfassbar herzlich dargestellt wird. Einzig und allein die wiederkehrenden Beschreibungen ihrer Wanderschaft erschienen mir an einigen Stellen doch etwas zu lang, was jedoch die Wirkung des Romans nicht mindert.

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