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Ladybug

Posted on 20.3.2020

Verwirrend und doch auch wieder fesselnd - ganz schräg! Die Sprünge im Ablauf sind wirklich anstrengend. Dieses Buch ist eine Mischung aus Bewusstseinsstrom, Dialogen, inneren Monologen und Erzählpassagen. Immer wieder springt der Erzähler von einem Gedanken zu einem völlig anderen und wieder woanders hin. Dann irgendwann geht es wieder an einem Faden weiter, den man schon ganz vergessen hatte. Es ist so schrecklich schwer zu beschreiben. Besonders toll fand ich die Story (?) gar nicht – aber ich konnte auch gleichzeitig nicht aufhören, zuzuhören. Es gab auch immer wieder Stellen, bei denen ich lachen musste. Oder ich erschrak, dass ich einen der irren Gedanken des Autors tatsächlich nachvollziehen konnte und zustimmen mochte. Dann wieder Momente, an denen ich dachte, wer so leben musste, der muss ja wahnsinnig werden. Am Ende stehe ich aber da und frage mich, was genau mir das Buch, der Autor eigentlich auf den Weg mitgeben wollte. Ich habe es wohl schlicht und ergreifend nicht wirklich verstanden. Ich fühle mich eher, als hätte ich mich in einem Labyrinth verlaufen und wüsste nun weder ein noch aus. Etwas an diesem Buch ist faszinierend, aber vieles auch abstoßend. Was ist wahr, was ist erfunden, was ist die Frucht eines kranken Geistes? Das lässt sich einfach nicht beantworten. Fakt ist, dass dieses Buch keinen Plot hat, wie man das kennt. Auch keinen roten Faden. Aber – wenn ich es denn richtig verstanden habe – ein gruseliges Geheimnis birgt. Ich bin verwirrt. Ich bin ratlos. Ich bin angezogen und abgestoßen. Was sagt man da? Was macht man da? Ich habe so viel Besseres gelesen – aber ehrlich gesagt auch schon Schlechteres. Ergibt also einen Kompromiss: drei Sterne.

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