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Posted on 20.3.2020

Boy Nobody ist ein Buch, das viele meiner Freunde regelrecht verschlungen haben, daher war ich ziemlich neugierig, was hinter dem kleinen Hype steckte, der auch durch die Welt der Buchblogger ging. Die Idee hinter der Story ist wirklich mal etwas anderes. Es geht um einen Jungen, der eine Ausbildung als Killer erhalten hat, weshalb seine Persönlichkeit dementsprechend etwas distanzierter, vielleicht sogar etwas "gestört" ist. Während er seine Aufträge erfüllt, lebt er nebenbei ein normales Leben als Jugendlicher an einer High School weiter und die Mischung aus beidem war schon sehr interessant gestaltet. Als Leser taucht man in zwei Welten ein, die beide recht gut erklärt werden. Der Mix aus den unterschiedlichen Elementen sorgt auf jeden Fall für Abwechslung und an vielen Stellen für regelrechte Spannung. Es gab Momente im Buch, bei denen ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen :-) Das größte Problem hatte ich aber von Anfang an mit dem Schreibstil. Wie andere Rezensenten schon angemerkt haben, ist dieser wirklich gewöhnungsbedürftig. Manche der Beschreibungen wirken abgehackt, weil der Protagonist selber sehr abgebrüht ist und sich für kaum etwas interessiert. Man hat als Leser echt Probleme damit Zugang zu diesem Jungen zu finden, der bis auf die Killer-Ausbildung irgendwie schon etwas austauschbar war. Das war so der zweite Punkt, der mich etwas gestört hat. Dabei werden die "Gefühle" doch relativ gut beschrieben und man kann sich ein gutes Bild machen, aber im Großen und Ganzen haben mir eben Dinge wie Beziehungen oder Charakterentwicklung gefehlt. Beim Lesen habe ich da schon öfter drauf geachtet als mir lieb war, obwohl ich sagen muss, dass zum Ende hin doch eine Veränderung zu sehen war, was mir wiederum gefiel. Was den ganzen Mörder-Part angeht war das Buch eine kleine Achterbahn für mich. Es gab wahnsinnig gute Szenen, in denen ich mitgefiebert habe, aber auch sehr viele, in denen das ganze Motiv und der Plot sehr vorhersehbar geworden sind. Die Randfiguren waren teilweise etwas zu flach gestaltet. Dennoch bin ich bei der ganzen Sache zwiegespalten, denn die Idee des Buches ist eben mal etwas völlig neues, dass logisch umgesetzt wurde. Natürlich kann man hier auch wieder damit argumentieren, das niemand mit 16 Killer wird, aber ich finde, der Autor hat die Umstände sehr gut erklärt. Was mir außerdem gut gefallen hat war, dass es hier etwas "unsanfter" zugeht, was in manchen Jugendbüchern doch beschönigt wird. Fazit Das Buch hat da gewisse Etwas und kann Fans von Thriller/Krimis vielleicht mehr überzeugen als mich. Trotz guter Spannungskurve und vielen Wendungen, mochte ich den Schreibstil gar nicht und hatte so meine Problem mit dem etwas seltsamen Protagonisten.

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