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loewenzahnmaedchen

Posted on 11.2.2020

Am Mittwoch waren wir gemeinsam mit dem Jahrgang in der sächsischen Landeshauptstadt, Dresden. Deswegen musste ich natürlich auch in den großen Thalia, diesen mag ich echt total gerne, nach kurzer Zeit des herum stöberns bin ich auf das Buch "Anna und der Schwalbenmann" gestoßen. Ausschlaggebend für den Kauf war insbesondere der Klappentext, da ich schon seit längerem kein Buch über den Nationalsozialismus aus der Sicht eines Kindes gelesen habe. Anna ist noch ein kleines Mädchen, das von ihrem intellektuellen Vater bereits viel gelernt hat, sodass sie schon viele Sprachen spricht. Ihr Vater muss sie allein lassen und so ist sie nun auf sich allein gestellt, doch ein kleines Mädchen allein in diesen Zeiten ist nicht die beste Wahl. Am berührendsten ist das Anna jede Sprache mit einem bestimmten Menschen in Verbindung bringt, da merkt man das Kinder noch keine Vorurteile haben, sondern von den Erwachsenen in diese Ansichten gedrängt werden. Die Beziehung zwischen Vater und Kind ziert eine unermüdliche Liebe und Fürsorge. Positiv ist auf jeden Fall die poetische Schrift, da merkt man das der Autor aus der Theaterrichtung kommt, denn er nutzt auch öfter Mittel, die man insbesondere bei einigen Inszenierungen findet. Es gibt nur wenige Dialoge, sowie wenige nähere Beschreibungen, sonst stört mich das total, aber dieses hat es nicht benötigt um mir zu gefallen. Im Buch geht es nicht wie erwartet um den Krieg und dessen Folgen, viel eher geht es um eine tiefe Freundschaft in schweren Zeiten, die es in guten Zeiten niemals geben würde. Der Schwalbenmann ist ein atemberaubender Mann, der sehr konträr handelt und in seiner Persönlichkeit total gegensätzlich ist. Nach und nach merkt man, dass dieser Mann schwere Schicksalsschläge erleiden musste. Er wirkt sehr düster und negativ in seinem Auftreten, dennoch ist er in seinem tiefsten Inneren eine Person, die sehr liebevoll veranlagt ist. Anna wächst auf dieser sonderbaren Reise über sich hinaus und wird langsam zu einer jungen Dame. Um ehrlich zu sein, habe ich das Ende nicht so ganz verstanden und hätte mir gerne ein richtige Auflösung gewünscht, sodass man weiß was aus ihr, den Schwalbenmann und Annas Vater wird, da wird der Leser einfach so aus der Handlung geworfen. Ein Buch, das auf keinen Fall jeden berühren wird, dennoch sollte man es lesen! Ich vergebe 4 von 5 Schweinchen.

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