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hoernchensbuechernest

Posted on 11.2.2020

Sasha kann ihr Glück kaum fassen, als der gutaussehende Grant endlich ein Auge auf sie geworfen zu haben scheint. Die beiden kommen sich immer näher, bis am Tag des Abschlussballs Grant enthüllt, dass er nicht der ist für den sie ihn hält, sondern Grants Analog Thomas aus einem anderen Universum. Thomas entführt Sasha in sein Universum, da dort auf sie eine große Aufgabe wartet. Sasha soll in die Rolle der Prinzessin von Aurora schlüpfen, da diese ihr Analog ist und ihr daher zum Verwechseln ähnlich sieht. Für Sasha beginnt ein großes Abenteuer rund um Parallelwelten, Analoge, Intrigen und die erste Liebe. Wie gerne hätte ich mich von diesem Buch verzaubern lassen. Schon beim Anblick des traumhaft schönen Covers mit dem raffiniert eingebauten Kleid und den schimmernden Polarlichtern war ich hin und weg. Leider kann die Geschichte nicht mit dem tollen Cover mithalten. Dies liegt vor allen Dingen daran, dass im Mittelteil des Buches fast gar keine Spannung aufkommt. Gemeinsam mit Sasha werden wir in das Leben am Hofe eingeführt. Leider besteht dies nicht aus spannenden Abenteuern sondern aus Kleideranproben, Festessen, Schminktipps und besuchen am Krankenbett des Königs, der leider nicht bei Bewusstsein ist. Daher kann einfach gar keine Spannung aufkommen. Erst gegen Ende hin wurde es interessant und ja, sogar spannend. Hätten mich die Charaktere überzeugen können, dann wäre die fehlende Spannung vielleicht gar nicht so ins Gewicht gefallen. Aber leider war dies auch nur teilweise der Fall. Fangen wir bei Sasha an. Sie ist an manchen Stellen so blauäugig und naiv, dass ich sie am liebsten einmal kräftig geschüttelt hätte. Sie wird in eine fremde Welt entführt und akzeptiert dies quasi sofort. Damit nicht genug, hinterfragt sie viele Sachen gar nicht und macht sich über manche Dinge überhaupt (oder erst sehr spät) Gedanken. Mich haben manche Fragen die ganze Zeit gequält (z.B. was mit dem richtigen Grant passiert ist). Aber Sasha ist so Ich-bezogen, dass Grants Schicksal sie erst ziemlich spät interessiert. Auch Thomas war nicht mein Lieblingscharakter. Gerade zu Beginn war er mir dermaßen unsympathisch. Schließlich belügt und benutzt er Sasha ganz schrecklich und ich fragte mich ernsthaft, wie sie Gefühle für ihn aufbringen konnte. Immerhin ist er derjenige der sie aus ihrer Welt entführt und in ein komplett anderes Universum verfrachtet hat. Daher wurde ich nur sehr langsam mit Thomas warm. Bezeichnend ist wohl, dass mir gerade die Personen gut gefallen haben, die so ein wenig als die „Bösewichte“ dargestellt wurden. Der General war ein interessanter und facettenreicher Charakter und auch die Königin empfand ich nie so schlimm, als wie sie immer dargestellt wurde. Ich konnte ihre Beweggründe und ihr Auftreten sogar recht gut nachvollziehen. Der tragische Held in dieser Geschichte ist aber wohl eindeutig Prinz Callum, aus dem verfeindeten Nachbarland. Er tat mir oftmals einfach nur wahnsinnig leid, da auch er benutzt und belogen wird und dabei einen so liebenswerten Charakter hat. Die Idee von Parallelwelten, Analogen etc. hat mir dennoch sehr gut gefallen. Und auch die Darstellung der Welt von Aurora konnte mich überzeugen. Leider hatte die Autorin ein gewisses Händchen dafür, jeden Überraschungsmoment zu nehmen, da man aufgrund ihrer Andeutungen bereits ahnte was noch kommen wird. Erst gegen Ende der Geschichte konnte sie mich dann doch an ein paar Stellen noch überraschen. Und gäbe es am Ende nicht diesen wirklich fiesen Cliffhanger, der einen quasi zum Weiterlesen zwingt, wäre ich mir nicht sicher, ob ich die Reihe weiterlesen würde. Das Buch wurde damit geworben ähnlich wie die Selection-Bücher zu sein. Dieser Vergleich hinkt für mich ein wenig, da es bis auf das Hofgeplänkel wenig andere Vergleiche zu dieser Reihe gibt. Fazit: Leider konnte mich „Das Licht von Aurora“ nicht überzeugen. Die Hauptperson war mir zu naiv und blauäugig, die Spannung musste ich lange Zeit vergeblich suchen und Überraschungsmomente werden oftmals lange Zeit vorher angekündigt. Wäre da nicht diese klasse Idee über Parallelwelten und das wirklich fiese Ende, ich wäre mir nicht sicher, ob ich das Buch weiterlesen würde. Ich vergebe daher 3 von 5 Hörnchen.

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