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comicnewbie

Posted on 10.2.2020

Was ist hier eigentlich los? Zu Zeiten des zweiten Weltkriegs ist New York zwar sehr weit vom Kriegsgeschehen entfernt, die Auswirkungen sind aber deutlich spürbar. Die Männer werden an der Front verheizt und die Frauen müssen den Laden schmeißen. Auch Travis Vater ist im Krieg gefallen, weshalb seine Mutter mit ihm in die große Stadt zieht, um Arbeit zu finden. Es gibt einen grummeligen alten Nachbarn, eine Gang von Kindern, die sich auf der Straße Legenden erzählt und die Fabriken sind besetzt von den Frauen, der Soldaten, die für ihr Land kämpfen, oder bereits gefallen sind. Um sich den Respekt einer Gruppe Jungs zu verdienen, will Travis eine Mutprobe erledigen. Die Jungs haben einen verschlüsselten Brief für den alten Mann in Travis Haus bekommen, trauen sich aber nicht ihn ab zu geben. Das Ganze klingt erstmal recht einfach, stellt sich dann doch als komplizierter heraus, als gedacht. Ich weis nicht, ob ihr das noch kennt, aber wir hatten in meiner Jugend auch Nachbarn, über die man sich Geschichten erzählte, und bei denen ums verrecken keiner klingeln wollte, egal was passiert ist. Ist das noch Steampunk? Die Welt scheint auf den ersten Blick sehr normal und man rechnet fast mit einer “normalen“ Coming of Age Story. Wären da nicht Menschen mit eigenartigen Masken, Lichter die nachts in Flüssen auftauchen und ein mysteriöser Brief. Langsam entspinnt sich eine Spionagegeschichte mit Science Fiction, und Robotterspinnen, die mich sehr an Steampunk erinnert haben. Da sie aber mit Strom laufen, ist das wahrscheinlich falsch. Fazit Ein gelungener Genremix, wie man ihn nur selten bekommt. Die Geschichte ist spannend und weiß auch zum Ende hin immer wieder zu überraschen. Die Aufmachung ist der Wahnsinn. Ich fürchte auf dem Foto kommt es nicht so richtig rüber, aber die Mischung aus mattem Cover, glänzenden goldenen Linien und Prägung kann sich sehen lassen. Kaufempfehlung? Ihr lest nur Superhelden Comics und wollte knallharte Action? Dann ist “Die drei Geister von Tesla 1: Das štokavische Geheimnis“ wahrscheinlich nichts für euch. Wenn ihr aber gerne leicht mysteriöse Geschichten lest, die sich nicht so leicht in Schublade stecken lassen, und ein Kind euch als Protagonist nicht nervt solltet ihr hier definitiv mal einen Blick riskieren. Wenn’s euch nicht gefällt bleibt euch immerhin das wunderschöne Hardcover im Albumformat.

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