Profilbild von kimvi

kimvi

Posted on 19.4.2019

Ein Mörder, der Frauen in ihren Ferienwohnungen aufsucht, sie tötet und ihnen ein Tattoo aus der Haut schneidet, um es genussvoll zu verspeisen, geht in Ostfriesland um. Der Fall ist äußerst rätselhaft. Deshalb schaltet sich sogar das BKA ein. Als wäre das noch nicht genug, muss Ann Kathrin Klaasen nicht nur auf den Kollegen Rupert achten, der sich mal wieder vor einer Praktikantin aufspielt, sondern auch auf ihren Ehemann Weller. Denn der hat seine ganz eigene Theorie, wer der Täter ist und welches Opfer er sich als nächstes suchen wird... "Ostfriesennacht" ist bereits der dreizehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wenn man an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der empfohlenen Reihenfolge. Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, bereits auf den ersten Seiten Spannung aufzubauen. Man ist deshalb sofort mitten im Geschehen und beobachtet, wie der Täter sein erstes Opfer in Ostfriesland aufsucht. Das Interesse, wer der Täter ist und welches Motiv ihn antreibt, ist dadurch von Anfang an geweckt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei erhält man auch Einblicke in die Sicht des Killers. Allerdings wird dabei nicht zu viel verraten, sodass man nicht erahnen kann, um wen es sich handelt. Der Autor legt einige Spuren aus, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Doch überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man nicht richtig einschätzen kann, wer wirklich hinter den Morden steckt. Ann Kathrin Klaasen ist ja für ihre Alleingänge bekannt, bei denen sie oft über das Ziel hinausschießt. Dieses Mal steht Ehemann Weller allerdings unter hohem Druck und lässt sich zu einige Situationen, die ihn an den Rand der Legalität und darüber hinaus führen, hinreißen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die beschriebenen Szenen kann man sich beim Lesen mühelos vorstellen. Man trifft dabei auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden und neue Charaktere. Obwohl die Spannung früh aufgebaut wird und das Interesse am Fall durchgehend vorhanden ist, kommt es leider manchmal trotzdem zu einigen Längen im Mittelteil. Zum Ende hin steigert sich die Spannung dann allerdings enorm, sodass man gebannt an den Seiten klebt und diesen Fall nicht mehr aus der Hand legen mag. Ich habe schon einige Bände der Reihe gelesen und mich deshalb über ein Wiedersehen mit den mir bereits bekannten Charakteren gefreut. Durch die unterschiedlichen Spuren, die der Autor auslegt, war ich bei meinen eigenen Ermittlungen fast bis zum Schluss hin- und hergerissen, wen ich nun eigentlich verdächtigen soll und das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Trotz der Längen im Mittelteil habe ich mich bei diesem Fall spannend unterhalten und vergebe deshalb vier von fünf Sternchen.

zurück nach oben