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solidaribee

Posted on 10.2.2019

oh, wow, war das eine enttäuschung. zum einen: wie hetero kann man ein buch über shakespeare denn potentiell machen?! ich habe ja nix gegen heteros, aber müssen die einem ihre sexualität immer so unter die nase reiben ... *hust* aber wär's wenigstens nur krass hetero(normativ) wäre das ja noch ertragbar gewesen (meine ansprüche sinken so vor sich hin ...), aber mr. safier (und die verlagsmenschen ... irgendwer muss das buch ja probegelesen haben, auch wenn es teils schwer fiel, dran zu glauben) scheinen auch zu der sorte person zu gehören, die glaubt, dass es genügt, der hauptperson einen schwulen besten freund™ zu geben & auch ab und an zu erwähnen, dass "quere" personen existieren, um keinen homophoben müll zu reden. schlechte neuigkeiten: wenn ihr es trotzdem nicht schafft, dass schwule nur als punchline (a la "oh nein, jetzt hält sie mich für schwul, hihi, awkward!" "omg, männer mit strumpfosen, lol!") auftauchen, oder ausrede um einer unfreiwilligen anmache zu entgehen, dann solltet ihr das vermeiden von homophobie lieber noch mal üben. ansonsten war das buch leider auch nicht besser. mein humor ist ja wirklich nicht sonderlich niveauvoll. ich bin ein mensch, der so dinge sagt, wie: "mein lieblingvideo von michael buchinger ist das, wo er durchfall hat, und die ganze zeit darüber redet." aber dieses werk hat dann sämtliche erwartungen noch unterboten & ich kann kaum glauben, dass es wirklich noch eine zielgruppe für plattes aneinanderreihen unkreativer sex-, fäkal- und genitalienwitze sowie männer- und frauenklischees gibt. am meisten schmunzeln musste ich noch beim selbstironischen epigraph "dieses buch ist in historischer hinsicht beeindruckend unfundiert", doch hätte ich gewusst, in welche unhistorischen untiefen ich geworfen werden würde, wäre mir das kichern im hals stecken geblieben. alles in allem war das ein griff ins klo, weshalb ich dieses buch halt auch höchstens als klolektüre empfehle. ich bin ziemlich enttäuscht, gerade, da ich von vielen leuten, auch solchen, deren empfehlungen ich eigentlich wertschätze, schon begeisterungen über david safier vernommen habe. vielleicht habe ich einfach das falsche buch von ihm erwischt, aber ich habe jetzt garantiert keine lust, noch mal was von ihm zu lesen. ich breche bücher unter 500 seiten eigentlich nie ab, aber bei diesem buch war ich so versucht wie schon lange nicht mehr.

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