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Marcus Jordan

Posted on 6.1.2019

Annie erinnert sich nach 50 Jahren an ihren ersten eigenen Sommer, an das Erwachsenwerden, den ersten Schritt nach draußen. Es ist 1958. Ein Sommerlager in Frankreich, sie ist Betreuerin. Dann so etwas wie die erste Liebe? Oder eigentlich das erste Trauma? Eine Zerstörung? Jedenfalls der erste Sex, einvernehmlich und grauenhaft. Keine Vergewaltigung aber doch so gewaltvoll wie es sein kann ohne Vergewaltigung. Der Junge kein Triebtäter, kein Vergewaltiger - sie beschreibt ihn ohne Groll. Vielleicht einfach nur ein Idiot seiner Zeit? Ich befürchte, ich habe so einen Idioten schon mal getroffen. Was dann folgt, habe ich überhaupt nicht verstanden, aber trotzdem das Gefühl gehabt, ganz viel gelernt zu haben. Es haben nicht viele Frauen so intim gesprochen mit mir. Wenn man wie ich Töchter hat, würde man sich so sehr wünschen, "ihre Männer" würden das erstmal lesen. Man wünscht sich, man hätte es selber erstmal gelesen. Jedenfalls sollten möglichst alle Mädchenväter das lesen. Schon klar - das ist nur eine Geschichte von einer Frau - und wie gesagt, ich habe ja gar nichts verstanden. Aber vielleicht habe ich eine Ahnung davon geahnt, wie und wie anders sich alles anfühlen kann da drüben. Ich habe es geliebt das zu lesen. Die Sprache ist wunderbar, die Übersetzung offensichtlich ein Meisterwerk

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