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Dagmar

Posted on 15.2.2022

s war einmal ein prunkvolles Hotel, das über Juan-les-Pins thronte, einem kleinen Ort an der Côte d’Azur, der damals noch kein Seebad und auch kein touristisches Zentrum war. „Hôtel Provençal“ erzählt nicht nur seine Geschichte von der Gründung bis zum Zerfall. Mit seinem facettenreichen Buch schildert Lutz Hachmeister auch, wie die Côte d‘Azur zu dem wurde, was sie heute ist. Doch vor allem berichtet er von den Sehnsüchten und Träumen der Menschen, die es an die Mittelmeerküste zog. Mal ging es darum, freier und selbstbestimmter zu leben. Manchmal auch nur darum, günstiger zu leben, als das zum Beispiel in den USA möglich war. Mal lockten das Licht und das gute Wetter, mal die Freunde, die schon längst dort waren und von der Gegend schwärmten. Dann verflog die Leichtigkeit und es galt, durch Flucht in den Süden das Überleben zu sichern. Nach dem Krieg gab es einen Bau-Boom, an dem die Mafia mitverdiente. Denn immer präsent waren Ruhm, Glamour und die Aussicht, mit den Touristen Geld zu verdienen. Viel Geld. Lutz Hachmeister erzählt all das anekdotenreich und mit einer üppigen Auswahl an Zitaten. An den guten Stellen entwickelt das einen Sog und liest sich locker weg. An den schlechteren war es für mich ein zähes Namedropping von Stars und Sternchen, von denen ich zu wenig kannte.

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