Profilbild von damarisdy

damarisdy

Posted on 13.1.2022

Ich habe mich sehr über das Buch "Alles Begehren" von Ruth Jones gefreut, welches mir vom Bloggerportal des HarperCollins Verlags als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich beeinflusst dies meine Meinung zum Buch in keinerlei Weise. Von der Autorin habe ich bislang weder gehört noch gelesen und hauptsächlich zog mich hier das raffinierte (anscheinend neu aufgelegte) Cover mit dem angebissenen Apfel an. Da mich der Klappentext und vor allem auch Jojo Moyes Statement ebenfalls neugierig machte, freute ich mich sehr auf die Geschichte. Inhaltlich hat der Leser mit dem Familienvater Callum zu tun, der einst eine andere Frau traf, die ihn alles um sich herum vergessen ließ und seine Vorsätze und Versprechen seiner Familie gegenüber über Bord werfen ließ. Doch die Sache ging noch einem glimpflich aus. Jahre später treffen beide Protagonisten wieder aufeinander und es ist direkt wieder so wie damals zwischen ihnen, das Begehren umso größer. Doch wie werden sie diesmal reagieren und sich im Leben entscheiden? Ruth Jones schreibt ihren Roman aus den unterschiedlichsten Perspektiven in der dritten Person im Präteritum, wodurch ich zügig einige Charaktere des Buches kennen lerne. Callum scheint erst einmal ein liebevoller Familienvater und Ehemann zu sein, lässt sich dann aber ziemlich schnell von seinen Gefühlen und seinem Sexualtrieb leiten. Generell hatte ich schnell das Gefühl, dass er bzw. die Hauptfiguren der Geschichte sehr egoistisch in ihrem Handeln und Denken sind. Das hat mir nicht gefallen. Zumal auch Kate mittlerweile die Ehe mit einer anderen Person vollzogen hat und noch mal mehr auf dem Spiel steht. Die ganze Thematik ist an sich ja schon schwierig, das war mir klar, aber die ganze Story über langweilte mich das Szenario einfach leider nur. Sofort war mir beim Lesen klar, dass die Sache im Endeffekt nicht gut ausgehen würde und konnte kaum Sympathie für das Paar aufbringen. Schade fand ich auch, dass sich "alles Begehren" wirklich nur auf die körperliche Ebene bezieht, hier hatte ich viel mehr erwartet. Denn "alles" ist ja nun mal so viel mehr und kann sich auf vielerlei Dinge beziehen, die ich hier deutlich vermisst habe. So habe ich mich eher durch das Buch geschleppt, viele Passagen überflogen und mich mehrmals dabei ertappt, dass ich das Buch abbrechen wollte. Im Endeffekt haben mich nur ein paar interessante Dialoge und ein paar nachdenklich machende Szenen am Lesen gehalten. Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen, trägt aber nicht zu einem leichten Leseerlebnis meinerseits bei. Viel mehr gibt es zu "Alles Begehren" von mir nicht zu sagen. Ich habe einfach etwas anderes erwartet. Sicher mag das Werk den ein oder anderen Leser ansprechen, faszinieren, herausfordern, mich hat es aber eher mürbe gemacht und enttäuscht zurück gelassen. Von daher gibt es von mir leider keine Lese- und Kaufempfehlung und gut gemeine zwei Sterne **

zurück nach oben