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hapedah

Posted on 6.12.2021

Obwohl der siebzehnjährige Felix mit Nachnamen Love heißt, war er noch nie verliebt, was er gern ändern würde. Insgeheim ist er jedoch davon überzeugt, dass sich niemand je in ihn verlieben wird - trans, queer und PoC, wer sollte ihn schon wollen? Als im Foyer seiner Schule Bilder aufgehängt sind, die Felix vor seiner Transition zeigen, zusammen mit seinem Deadname und er dazu noch transfeindliche Nachrichten bekommt, erwacht sein Kampfgeist. Und während sein ganzes Denken darum kreist, wer ihm das angetan haben könnte, lernt Felix nicht nur die Menschen in seinem Umfeld, sondern auch sich selbst besser kennen. "Felix Ever After" von Kacen Callender ist eine wunderbare Geschichte über Selbstfindung und Selbstwertgefühl. Wie jeder Jugendliche ist auch Felix auf der Suche nach der eigenen Identität, dabei schlägt er sich mit einer ganze Menge von Problemen herum. Kacen Callender hat in diesem Buch eigene Erfahrungen eingearbeitet und mit Felix einen Protagonisten geschaffen, den ich beim Lesen als äußerst authentisch, lebensecht und so liebenswert empfunden habe, dass ich ihn gern in den Arm genommen hätte, um zu sagen, dass er ganz wundervoll ist und sich für niemanden verbiegen soll. Der Schreibstil war meiner Meinung nach angenehm locker, der Roman hat mich bis zur letzten Seite hin gefesselt und berührt, dabei hat es mir sehr gefallen, Felix auf seinem Weg zu begleiten und einige Schritte seiner Entwicklung mit zu erleben. Seine Art, sich nach dem zugefügten Schmerz des Mobbings mit allen Gedanken auf den Wunsch nach Rache zu konzentrieren, habe ich als recht alterstypisch empfunden, umso schöner war es dann, zu sehen, wie der Protagonist immer mehr zu sich selbst findet und auch die Erfahrung macht, dass es durchaus mehr als eine Person gibt, die ihn als liebenswert ansieht und gern eine Beziehung zu ihm eingehen möchte. Für diese emotional mitreißende Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus. Fazit: Sowohl die Handlung als auch der Protagonist haben mich schnell in ihren Bann gezogen, das Leseerlebnis hat mich gefesselt und emotional berührt, so dass ich es gern weiter empfehle.

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