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Buchensemble

Posted on 30.6.2021

EINE LANGSAM KEIMENDE LEIDENSCHAFT Kell ist einer der letzten Antari, Magier, die über die einzigartige Gabe besitzen, zwischen den Welten zu Reisen. Derer gibt es vier, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, bis auf eine Gemeinsamkeit: Die Stadt London. Ein Rotes, Graues, Weißes und Schwarzes London gibt es. Drei davon bereist Kell im Auftrag seines Königreiches, das schwarze London jedoch ist vor langer Zeit untergegangen. Es ist wurde von der Magie verzehrt, die es nährte. Als ein Relikt aus dieser untergegangenen Stadt in Kells Hände gelangt und so den Weg ins Rote London findet, in dem die Magie weiterhin lebendig ist, droht allen drei verbleibenden Welten der Untergang. Kell und die Herausragende Diebin Delilah Bard sind die einzigen, die diesen noch abwenden können. Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe: Band zwei bestellt viel zu viele andere Bücher bestellt davon geträumt, eine bessere Weltenbauerin zu sein Mein Eindruck zu Vier Farben der Magie: Ich gestehe, das Buch war ein Grabbeltischkauf. Mangelexemplar mit Schnitt in der Buchklappe. Ich hatte schon mal was von der Autorin gehört und bin dem Schnäppchen erlegen. Und so lange durfte das Buch dann auch warten, bis ich es endlich las. Zunächst wurde ich nicht so richtig warm mit der Geschichte. Der Text las sich etwas roh, die Figuren schwach und die vier Londons wirkten ein bisschen zu abgedreht. Aber dann trat Delilah Bard in die Handlung und ich war verloren. Nach den ersten hundert Seiten hatte ich meine Anfangsirritation überwunden und habe das Buch ratzfatz ausgelesen. Stärken des Buchs: Die Autorin besticht mit ihrem grandiosen Weltenbau. Was auf mich zunächst viel zu abgedreht wirkte, ist tatsächlich gut durchdacht und als Autorin bewundere ich die Mühe, gleich drei Welten mit Sprachen, räumlichen Begebenheiten und menschlichen Eigenheiten zu versehen. Das Magiesystem ist an sich einfach und gut nachvollziehbar, wird jedoch hervorragend ausgereizt und interpretiert. Die liebevoll gestalteten Figuren brauchen allerdings etwas Zeit, um ihre Charme vollends zu zeigen. Am besten durchdacht scheinen hier die Protagonisten Kell, Lila und Rhy, wobei Kell definitiv einige Seiten braucht, um nachvollziehbar zu werden, was aber auch daran liegen kann, dass der Weltenbau den Anfang für sich einnimmt. Vor allem mit dem Aufeinandertreffen von Kell und Lila nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Die zackigen Dialoge der beiden frischen den bis dahin etwas pathetischen Gedankenmonolog aus Kells Perspektive auf. Die herausragendste Stärke ist die Spannung der Handlung, sie ist in einigen Wendungen zwar vorhersehbar, überrascht dafür an manch anderer Stelle umso mehr. Die bildstakre und atmospharische Sprache untertsützt einerseits die aufgebaute Spannung und ergänzt den gut durchdachten Weltenbau mit dem nötigen Zierwerk.Was mich persönlich immer sehr beeindruckt sind gut geschriebene Kampfszenen. Und davon hat das Buch einige zu bieten. Besonders gelungen ist dabei die Entwicklung der Protagonisten. Einmal der fast gänzlich kampfunerfahrene Kell und ihm gegenübergestellt Lila, die durchaus weiß, was es heißt, um das eigene Leben zu fürchten, aber keine Ahnung von Magie und dem Umgang damit hat. Besonders gelungen ist Kells Antagonist Holland. Die Figur wirkt innerlich zerrissen, kämpft gegen sichtbare und unsichtbare Fesseln an und wird so zu einem glaubhaften Gegner. Die vollständige Rezension von Wiebke kannst du beim Buchensemble nachlesen: https://www.buchensemble.de/weltenwanderer-1-vier-farben-der-magie/

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