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Buchstabenschloss

Posted on 3.6.2021

Meinung Nach einem tragischen Unfall ist Kennedy am Boden zerstört. Ihr einziger Trost sollte ihr Ehemann sein, der sie jedoch vertreibt und der ihr die Schuld an dem Unfall und an ihrem Verhalten gibt. Da ihr Mann sie vor die Tür setzt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu ihrer Schwester zu fliehen. Diese hat ein Haus in Havenbarrow, in dem Kennedy wohnen kann. Dort trifft sie unerwartet auf Jax, den sie aus ihrer Kindheit kennt und mit dem sie so viele schöne Erinnerungen teilt. Doch Jax hat sich verändert und sein Ruf eilt ihm voraus. Das Cover ist schlicht gehalten und gibt nicht viel über den Inhalt des Buches preis. Es gefällt mir jedoch sehr gut. Ich mag diese Stille und Bewegung im Cover, welches durch die Welle und die Farbe hervorgerufen wird. Der Schreibstil ist, wie von Brittainy nicht anders gewohnt, sehr gefühlvoll und emotional. Die Geschichte wird aus der Sicht von Kennedy und Jax erzählt, wodurch man einen besseren Einblick in deren Gefühlswelt erlebt. Darüber hinaus gibt es immer mal wieder Sprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, wodurch sich die Puzzlestücke zusammensetzen. Kennedy ist ein ziemlich ängstlicher Mensch, was ihr nach dem Unfall wohl nicht zu verübeln ist. Sie ist bedingt durch ihren Mann auch sehr eingeschüchtert, sodass sie sich in ihr Schneckenhaus verkriecht. Jax steckt so voller Wut und verschließt sich vor der Welt. Er lässt niemanden an sich ran. Keiner weiß, was in ihm vorgeht. Er wirkt auf den ersten Blick wie der üble Badboy der Stadt. Doch im Laufe der Geschichte merkt man, dass ihm einiges wiederfahren ist und er sich nur versucht zu schützen, in dem er sich hinter seiner Fassade versteckt. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich Beide weiter und lernen voneinander mit ihren Ängsten und Verlusten umzugehen. Dabei wird auch weitestgehend auf Kitsch und Drama verzichtet, sodass es sehr realistisch wirkt und mich berührt. Man wird gerade zu Beginn der Geschichte schnell ins Geschehen reingeworfen und ist auch direkt mitten drin. Nach nur wenigen Seiten wird einem klar, mit welchen Dämonen die Protagonisten kämpfen. Die Kleinstadt mit ihren Tratsch- Tanten finde ich sehr amüsant. Es gibt in jeder kleinen Stadt ein paar Menschen, die über alles und jeden Bescheid wissen. Das hat die Geschichte in vielen Situationen auch etwas aufgelockert. Aber es gibt auch liebenswerte Einwohner der Stadt, die man auch sofort in sein Herz schließt. Besonders Connor hat es mir angetan. Er ist so quirlig und liebenswert. Ein Mensch, der in den Tag hineinlebt und alles so nimmt wie es ist. Und was ihm nicht passt, packt er an. Dennoch muss ich gestehen, dass mich die Geschichte nicht ganz so emotional mitnimmt. Ich kann es leider auch nicht genau beschreiben, was mir gefehlt hat. Aber irgendwie ist der Funke nicht so ganz übergegangen. Die Themen haben mir gut gefallen, doch leider sind es ein paar Themen zu viel, die es auch etwas schwer gemacht haben. Auch die Wendung zum Schluss ging mir etwas zu schnell. Es lief mir einfach alles zu aalglatt ab. Aber alles in allem ist es ein schönes Buch, welches schöne Lesestunden verspricht. Die Charaktere sind toll und liebenswert, sodass man sie direkt ins Herz schließt.

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