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elena_liest

Posted on 10.5.2021

Toni ist eine Weltenbummlerin - an keinem Ort bleibt sie lange, rastlos zieht sie von einem Traumstrand zum nächsten und versucht, irgendwo ihren Platz zu finden. Als ihr Vater sie aber eines Tages mit der Bitte anruft, der Familie zu Hause auf dem Ferienhof unter die Arme zu greifen, kehrt sie zurück: zurück in das malerische St. Peter-Ording, an die Nordsee und zu den vielen schmerzhaften Erinnerungen, die sie dort zurückgelassen hat. Nach und nach versucht sie sich ihrer Vergangenheit zu stellen - und muss erkennen, dass auch Beständiges zerbrechen kann. Meike Werkmeister hat in ihrem Roman "Der Wind singt unser Lied" eine wunderbare Symbiose zwischen einer erfrischend leichten und dabei trotzdem tiefgründigen Geschichte geschaffen. Hinter dem wirklich gelungenen, pastelligen Cover steckt ein Buch über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben sucht und ihre Familie, die an dem vielen Unausgesprochenen auseinander zu brechen droht. Das klingt eigentlich total schwer und traurig, durch das Setting und die toll ausgearbeiteten Figuren gewinnt der Roman aber an Leichtigkeit zurück. Gerade der Schauplatz St. Peter-Ording hat es mir hier besonders angetan. Die Autorin beschreibt die Orte des Buches so gut, dass ich fast selbst das Gefühl hatte, mit Toni auf dem Ferienhof mitzuhelfen, mit ihr in dem kleinen Café Kuchen zu essen und mit den Hunden Gassi zu gehen. Dieser Urlaubsort ist einfach einer meiner Liebsten in Deutschland. Meike Werkmeister bedient in ihrem Roman zwar auch einige Klischees, trotzdem hat mir "Der Wind singt unser Lied" sehr gut gefallen. Ich konnte mich einfach total in die Geschichte reinfallen lassen und habe die Charaktere sehr ins Herz geschlossen. Vor allem wenn ihr eine kleine Flucht aus dem Alltag benötigt, kann ich euch diese buchige Auszeit in SPO sehr empfehlen.

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