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Ramona Kielfeder

Posted on 10.5.2021

Nachdem ich schon den ersten Elwenfels-Band von Britta und Christian Habekost mochte, war ich voller Vorfreude, wieder in das Dorf zurückzukehren. Ich muss sagen, an Elwenfels hat mich ja sofort der Privatermittler Carlos Herb angesprochen. Er ist ein Hamburger durch und durch und ich konnte schon im ersten Band gut mit ihm mitfühlen. Denn die Menschen in Hamburg unterscheiden sich doch ein wenig von den Bewohner*innen in Elwenfels. Daran hat sich natürlich auch jetzt im vierten Band Weingartengrab nichts geändert. Aber Carlos Herb ist mittlerweile ein Teil des Ortes und er lernt Schritt für Schritt, auch mal einen Gang zurückzuschalten. Sich auf die Eigenheiten der Dorfgemeinschaft einzulassen. Als in Elwenfels die nächsten Geheimnisse und auch eine Leiche ans Tageslicht gelangen, da kann er es sich aber natürlich nicht nehmen lassen, das genau unter die Lupe zu nehmen. Zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit dem (sprachlichen) Einstieg in Weingartengrab. Dialekte liegen mir einfach nicht. Da hatte ich teilweise so meine Verständnisprobleme. Aber seit ich mir vor einiger Zeit mal die Lesungen von Britta und Christian Habekost angeschaut habe, hatte ich beim Lesen ihrer Krimis deren Stimme im Ohr und konnte die Dialoge förmlich hören. Das ist irgendwie ganz cool, weil ich das alles zwar noch immer nicht vernünftig aussprechen kann, aber ich kann es mir anhören. Mit der Zeit wurde das Verständnis aber wieder besser und ich konnte auch die Dialekte flüssiger lesen. Die Figuren wuchsen mir allesamt sehr ans Herz. Es sind natürlich in der kleinen Gemeinschaft so einige besondere Menschen unterwegs, aber sie haben mich sehr begeistert. Sie alle haben eine Seele, ein großes Herz und stehen füreinander ein. Jede*r darf einfach so sein, wie er*sie ist. Außerdem haben sie alle mal einen kessen Spruch auf den Lippen, über den ich schmunzeln musste. Unterhaltsam ist es auf jeden Fall in Elwenfels, aber auch spannend. Auch hier verbirgt sich hinter einem schiefen Kirchturm weit mehr als nur ein Geheimnis. Ich wurde jedenfalls Stück für Stück in die Geschichte gesogen und wollte gar nicht mehr auftauchen. Wie gesagt, so eigenwillig die Pfälzer*innen manchmal sind, so abenteuerlustig sind sie auf der anderen Seite. Diese Mischung ist Britta und Christian Habekost wirklich gut gelungen. Wenn ihr Lust auf einen Ausflug in ein (manchmal) ruhiges und beschauliches Dorf habt, aber auch auf Geheimnisse und Abenteuerlust, dann auf nach Elwenfels. Die einzelnen Bände könnt ihr generell unabhängig voneinander lesen, aber natürlich entwickeln sich die Figuren mit der Zeit auch weiter. Besonders erwähnen möchte ich auch mal den „Abspann“ des Buches. Da werden nämlich immer ein paar Figuren aus dem Buch aufgegriffen und die Geschichte wird für ein paar Sätze weitererzählt. Finde ich total schön, da über das Ende hinaus noch ein wenig zu erfahren. Zumal das nicht unbedingt die Personen sind, die sonst auch im Fokus stehen. Mit Weingartengrab von Britta und Christian Habekost hatte ich spannende und unterhaltsame Stunden und ich empfehle euch diesen Regionalkrimi sehr gerne für euer nächstes freies Wochenende!

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