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damarisdy

Posted on 16.3.2021

Als nächstes Hörbuch habe ich mir "Lockvogel" von Theresa Prammer ausgesucht, welches sich in einem Rutsch durchhören ließ. Zwar fand ich die Erzählerstimme etwas anstrengend, wollte der Geschichte aber dennoch eine Chance geben, da sich der Klappentext für mich wirklich spannend anhörte. Es handelt sich hierbei um mein erstes Werk der Autorin, von der ich bislang auch noch nicht gehört habe. In der Geschichte hat der Leser es mit einer jungen Schauspielschülerin Namens Toni zu tun, die mit Edgar Behm, einem Detektiv, ein ungewöhnliches Ermittlerduo bildet. Ihm Klappentext erfahrt ihr, wie es dazu kommt und wie Toni zum Lockvogel wird. Denn nicht nur sie möchte einem Geheimnis auf den Grund gehen, sondern auch Edgar... Theresa Prammer schreibt ihren Kriminalroman aus verschiedenen Sichtweisen in der dritten Person im Präteritum, größtenteils aber aus der von Toni, die ich auf jeden Fall schnell ins Herz schließe. Die Gute hat es wahrlich nicht leicht, steht es um ihre Finanzen sowieso schon bescheiden und dann haut auch noch ihr Freund mit ihrem restlichen Geld ab – unglaublich. Da ist klar, dass sie das nicht auf sich beruhen lassen will. Da sie Edgar bei seinen Recherchen allerdings nicht bezahlen kann, arbeitet sie ihre Schulden quasi damit ab, dass sie ihm bei einem anderen Fall als Lockvogel zur Hand geht. Dieses Szenario fand ich ja schon irgendwie witzig und musste öfter mal darüber schmunzeln und staunen. Generell bilden Toni und Edgar ein vortreffliches Team, das kaum unterschiedlicher sein könnte und sich demnach prima ergänzt. Die zwei sind einfach eine ganz eigene Nummer, die ich wirklich sympathisch finde. Lange frage ich mich, ob die beiden hier behandelten Fälle miteinander verknüpft sind und was da wirklich hinter steckt. Die Ermittlungen halten sich dabei recht unterhaltsam und schüren auf jeden Fall meine Neugier. Allerdings ist das Werk nicht gerade spannungsgeladen, sondern insgesamt eher ruhig und nicht so fesselnd. Klar ist natürlich, dass es sich hierbei um keinen Thriller handelt und dementsprechend alles etwas solider und fokussierter auf die Ermittlungen ist, aber für mich hätte da schon etwas mehr Thrill da sein können. Somit habe ich beim Lesen bzw. in meinem Fall Hören manchmal ein wenig das Gefühl, dass die Protagonisten auf der Stelle treten und nicht wirklich etwas neues passiert. Das kann sich dann schon mal wie Kaugummi ziehen – leider. Gelungen fand ich aber den Start der Geschichte, der mich direkt gepackt und meine Neugier entsprechend geweckt hat. Diese Art von Spannung ist um Laufe des Werkes dann allerdings nach und nach etwas abgeflaut. Der Schreibstil ist hier grundsätzlich sehr angenehm zu lesen, dadurch eignet sich das Hören über Bookbeat auch prima, nur war eben die Sprecherin etwas anstrengend, da sie manchmal die Stimme entsprechend verstellt hat und das nicht sehr angenehm war. Aber davon werde ich meine Bewertung nicht beeinflussen. "Lockvogel" ist eine tolle Grundidee, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat, leider hat sich besagter Bann allerdings im Laufe der Zeit etwas abgeflaut, da der Spannungsbogen einfach nicht sehr in die Höhe schoss. Ich vergebe demnach aber dennoch eine Lese- und Kaufempfehlung, vielleicht gerade für Einsteiger dieses Genres und vergebe 4 Sterne ****

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