Profilbild von frida

frida

Posted on 13.3.2021

Dry - Kein Wasser. nicht heute. nicht morgen. Vielleicht nie mehr. Die Charaktere, Alyssa, Garrett, Kelton, Jacqui und Henry, waren mir nicht unbedingt sympathisch, dennoch habe ich mich teilweise in ihnen wieder erkannt. Diese fünf Charaktere waren extrem authentisch, greifbar, realistisch und nachvollziehbar. Und gerade diese Geschichte brauchte nicht sympathische Charaktere, sondern welche, die der Situation angemessen (und) authentisch sind. Die unterschiedlichen Figuren haben so andere Reaktionen, Verhaltensmuster, waren einfach unterschiedliche Typen, sodass man total unterschiedliche Einblicke gewinnen konnte, wie andere Menschen in einer solchen Situation reagieren. Neal und Jarrod Shusterman schreiben distanziert, aber im guten Sinne. So distanziert, dass die Bühne zu 100% der Handlung gehört. Die Idee war gut, ich hatte Lust das Buch zu lesen. Aber dann hat es mich umgehauen. Wie die Gesellschaft, das Gesellschaftssystem auseinander bricht, wie sich die Menschen entfremden und innerhalb kürzester Zeit zu Tieren werden war unfassbar faszinierend, erschreckend und gruselig gut vorstellbar (und während des Lesens habe ich so viel Wasser getrunken, weil ich es konnte, weil ich es gerade viel mehr wertgeschätzt habe). Der Aufbau hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, die Steigerung mit dem Immer-durstiger-werden, dem Tod immer näher kommen, die Wendungen und Charakterentwicklungen. Man kann es eigentlich nicht Entwicklung nennen, das Wort ist zu positiv konnotiert, es ist viel mehr eine Charakterveränderung. Dies wurde auch dadurch unterstützt, dass die Kapitel aus immer wechselnden Sichten geschrieben wurden. Zudem gab es "Snapshot"-Kapitel in den jemand erzählt hat, der nicht unbedingt direkt in Kontakt stand mit den Protagonisten, was auch noch einmal die Extremsituation verdeutlicht hat. Gerade das Ende hat mir sehr gut gefallen, das angedeutete Abgerundete und wie das Verhältnis zwischen Kelton und Alyssa war. Erschreckend realistisch und nah erzählen Neal und Jarrod Shusterman die Geschichte von fünf Jugendlichen im heißen Kalifornien auf der Suche nach Wasser. Man fiebert mit, ist gefesselt und ab den ersten hundert Seiten kann man die Finger nicht von dem Buch lassen. Mochte ich sehr/Wird mir auch noch lange im Gedächtnis bleiben

zurück nach oben