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neueskapitel

Posted on 10.2.2021

Worum geht es? Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ihn zu verlassen - und das mit einem Knall. Buchstäblich! Denn eine Explosion zerstört urplötzlich die gemeinsame Wohnung. Betty kommt mit knapper Not davon und findet dabei heraus, dass Thom, der nerdige Versicherungsvertreter, in Wahrheit Thom, der Geheimagent ist. Betty fällt aus allen Wolken - aber sie hat keine Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Denn jemand spielt ein falsches Spiel! Betty und Thom müssen nun nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihr Leben retten ... Gestaltung und Schreibstil Das Cover hat mich richtig angesprochen, als ich es erstmals im LYX-Programm gesehen habe. Es steht in einem Kontrast zum Klappentext. Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um eine Spion-/Agentenromance handelt. Aber der Teufel liegt im Detail. In den Blumen und dem Pastellrosa habe ich Betty wiedererkannt, da sie Floristin ist und das weibliche Pendant darstellt und im hintergründigen Blau erkenne ich Thom. Der sich tarnt und eher im Schatten lebt. Vielleicht habe ich mir dieses Mal zu viel Gedanken um ein Cover gemacht – so what? Die Geschichte wird lediglich aus Bettys Sicht erzählt, normalerweise sage ich an der Stelle, dass es nicht schlimm ist und der Qualität des Buches nicht mindert, aber hier fehlt eindeutig Thoms Sicht. An sich ist der Schreibstil flüssig, spannend und flüssig. Man fliegt durch die ersten Seiten, weil man quasi direkt in die Geschichte geworfen wird, womit es auch keinen Prolog oder eine Einführung gibt. Zudem muss man anmerken, dass das Buch relativ dünn ist. Charaktere Betty – Elizabeth Dawsey – ist Mitte zwanzig und arbeitet als Floristin. Gleich zu Beginn, beschreibt sie, dass sie nicht dem typischen Schönheitsbild entspricht. Sie hat ein bisschen mehr auf den Hüften und Selbstzweifel, was ihren Körper angeht und dennoch ist sie sehr klug. Besonders, wo sie später mit Thom auf der Flucht ist, schafft sie es kühn zu denken und Schlüsse zu ziehen, obwohl Thom sie am liebsten aus allem heraushalten will. Auch wenn sie einen Mann in ihrem Leben haben möchte, der ihre Wünsche von den Augen abliest, kann sich selber sehr gut beschützen, ohne die Hilfe eines Mannes zu brauchen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann kann sie sehr überzeugend und stur werden. Thom – Thomas Lange – ist Anfang dreißig und angeblich ein ruhiger und durchschnittlicher Versicherungsvertreter. Doch schnell entpuppt er sich als Geheimagent einer Organisation, die versuchen die Bösen auszuschalten. Deswegen hat er Betty nie etwas erzählt und eine falsches Leben aufgebaut hat, indem er sich wohl fühlt. In vielen Momenten wirkt er unnahbar auf mich. Man kann sich schlecht vorstellen, was in seinem Kopf vor sich geht. Seine Gefühle sind sie wie ein Buch mit sieben Siegeln. Er ist darauf trainiert, emotionslos zu wirken und sich nicht von seinen Gefühlen leiten zu lassen, aber in kurzen Momenten fallen Sätze von den Nebencharakteren, wo sie sagen, dass er sich etwas danebenbenimmt, wenn es um Betty geht, um sie zu schützen. Meine Meinung Sweet Little Lies ist ein gutes Buch für zwischendurch, wo man einfach mal abschalten kann. Insgesamt ist für jeden etwas dabei. Eine Liebesgeschichte, spannende Schießereien, Humor, Freundschaft, zweite Chancen und mitreißende Fluchtpläne. Bereits beim Lesen des Klappentextes musste ich sofort an den Film „Kiss & Kill“ mit Ashton Kutscher und Kathrine Heigl denken und was soll ich sagen, es weist einige Parallelen auf. Eine Besonderheit an diesem Buch sind auch die Nebencharaktere, die Betty charmanterweise „den Zoo“ nennt, denn alle haben Codenamen. Thom ist „Wolf“ dann gibt es noch „Bear“, „Spider“, „Fox“ und so weiter. Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte sehr gute gefallen, allerdings habe ich auch einige winzige Kritikpunkte. Zum einen finde ich die Kapitel teilweise einfach zu lang. Am liebsten hätte ich mal einen Moment gehabt um durchzuatmen. Das hat mir hier irgendwie gefehlt. Außerdem, wie ich bereits erwähnt habe, hat mir Thoms Sicht gefehlt. Dadurch, dass man ihn nicht wirklich einschätzen konnte, was er denkt oder wie er sich fühlt, hätte ich gerne seien Gedanken in gewissen Situationen gehabt. Oder auch gerne ein Flashback zu einem Zeitpunkt, wo Thom von einen seiner „Geschäftsreisen“ zurückkommt. Damit auch die Leser einen Vergleich zwischen dem alten „Versicherungsvertreter“-Thom und den neuen „Geheimagenten“-Thom haben. Es steckt sehr viel hinter dem Charakter, was ich als Leserin gerne näher erfahren hätte. Und zu guter Letzt, es ist ein Satz, den ich glaube ich noch nie geschrieben habe, aber: Ich hätte mir 50 Seiten mehr gewünscht! Am Ende kam irgendwie alles Schlag auf Schlag, wodurch man leicht den Überblick über die Zeit verloren hat. Ich gebe dem Buch 3,5/5 Sterne, da es ein angenehmes, dünneres Buch für zwischendurch ist. Man fliegt durch die Seiten und ehe man es merkt, ist man schon am Ende angelangt.

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