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Heffa Fuzzel

Posted on 28.11.2020

Sophie Passmann trifft bei ihrer Recherche auf namenhafte, weiße Männer1. Sie versucht die Frage zu klären, wer diese „alten weißen Männer“ denn seien, von denen vor allem der „Netzfeminismus“ (wie sie gern öfters sagt) spricht. Dabei trifft sie im Sommer 2018 auf unterschiedliche weiße Männer aus unterschiedlichen Bereichen und unterschiedlichen Alters. Dass es „den einen alten weißen Mann“ nicht gibt, ist jeder:m Feminist:in bewusst und das erläutert auch Passmann öfters. Sie selbst ist Feministin und scheut sich daher auch nicht, ihren Gesprächspartner unangenehme Fragen zu stellen. Und das trifft genau das Problem, denn einige straucheln in ihrer Auffassung, Weltanschauung und ihren Privilegien. Einher geht eine teilweise krasse Vorverurteilung der Gesprächspartner. Das kann man gut oder schlecht finden, mich hatte es an einigen Stellen gestört. Bin aber versöhnlich rausgegangen, da Passmann auch für sich einige Vorurteile verschwinden lassen konnte. Am Ende stellen Passmann und ich fest: Es gibt keine allgemein gültige Antwort, wer nun dieser „alte weiße Mann“ ist. Aber es gibt einige Beschreibungen, für eine Personengruppe, die mit dieser Bezeichnung zusammengefasst wird. Was mir gefallen hat, waren die verschiedenen Männer, die so unterschiedliche Meinungen zu dem Thema Feminismus hatten, aber zusammengefasst hat sich niemand selbst als Feminist bezeichnet. Das bezeichnet eines der vielen Probleme, die Passmann in dem Buch gut rausgearbeitet hat: Feminismus sind nicht nur laute, nacktrumlaufende Frauen. Auch Männer können Feminist:in sein. Abgesehen von der teilweise zu krass voreingenommenen Meinung hat mir das Buch am Ende doch ganz gut gefallen. Ich kann es jeder:m ans Herz legen, wenn man sich mit dem Thema Feminismus und alte weiße Männer beschäftigen möchte.

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