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Fina

Posted on 7.11.2020

Gestaltung: Mir hat die Aufmachung von Anfang an sehr gut gefallen. Nicht nur, weil ich ein bekennender Türkis-Liebhaber bin, zum anderen weil es direkt und unmissverständlich zeigt, um was es hier geht. Nämlich Turmspringen als Leistungssport, Zerbrechen und Fallen. Nicht nur ganz alltäglich, auch metaphorisch macht die Autorin in ihrem Buch vieles sehr bildhaft und das Cover illustriert den Inhalt wunderschön und treffend. Schreibstil: Zu Anfang, muss ich gestehen, hatte ich Probleme, Zugang zur Geschichte zu bekommen. Obwohl mir "Forbidden" nie wieder aus dem Kopf gegangen ist, habe ich hier erst etwas Ernüchterung verspürt. Doch nach etwa 70 Seiten nahm die Geschichte endlich Fahrt auf und ich kam in einen zügigen Lesefluss. Die Story wurde spannend, wendungsreich, und ich fühlte mich genauso geborgen in den Worten der Autorin, wie in ihrem stimmungsvollen Debütroman. So wendete sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten der Stil doch noch hin zu einem sehr emotionalen und bildhaften Lesevergnügen. Darum geht's: Mathéos Leben ist sehr vollgepackt und rundum geplant. Der neue Stern und Hoffnungsträger am Turmspringer- Himmel sollte eigentlich vollkommen glücklich sein. Ruhm, Erfolg und eine liebende Freundin, die ihn immer unterstützt. Doch unter Vaters Druck und hartem Training verliert Mathéos allmählich die Freude an seinem Lebensstil und hat Angst Lola zu verlieren. Und plötzlich passiert das Unfassbare, und alles scheinbar Wichtige wird in den Schatten gestellt... Idee/Umsetzung: Obwohl ich weder an Leistungssport, noch direkt am Wassersport interessiert bin, wollte ich dieses Buch lesen. Ich war so vollkommen verliebt in "Forbidden", das mich mehr berührte als die meisten anderen Bücher. Und auch dieses Werk konnte mich trotz ganz anderer Thematik anfixen. Die Idee der strengen Eltern, gepaart mit Leistungsdruck und Liebesgeschichte gibt es schon recht häufig, doch hier in Kombination mit Turmspringen und ganz außergewöhnliche Figuren fand ich den Plot erfrischend und spannend. Ich mag die Atmosphäre der Geschichte, die Liebe zum Detail und die Metaphern, die sich zwischen den Zeilen verstecken. Mit der Themenwahl hat die Autorin trotz fehlendem persönlichen Bezug genau meinen Geschmack getroffen und gepaart mit einem gekonnten Schreibstil und viel Spannung hat mich die Umsetzung überzeugen können. Einen Großteil der fesselnden Stimmung, auch in ruhigen Momenten, ist den faszinierenden Charakteren zu verdanken. Tabitha Suzuma schafft es mit ihren liebevoll und realistisch gezeichneten Figuren viel Wärme und Sympathie zu erschaffen. Mathéo und Lola sind sehr lebendig geworden und mir tat Mathéo unter den strengen Anforderungen seines Trainers und des Vaters sehr leid. Wenn die dramatische Wendung in der Story einsetzt, verändern sich dementsprechend natürlich auch die Charaktere, und es ist unheimlich spannend, die Transformationen und Emotionen zu beobachten. Meiner Meinung nach liegt die Magie der Bücher von dieser Autorin in einem besonderen Feingefühl für Menschen,und daraus resultieren Figuren der besonderen Art, die für mich wieder mal unvergesslich geworden sind. Hut ab für diese Künstlerin, die sich mit nur zwei Jugendromanen zu einer meiner Lieblingsautorinnen gemausert hat. Fazit: Mit "Forbidden" hat die Autorin mich absolut begeistern können, mit "Broken" sichert sie sich entgültig einen festen Platz in meinem Leserherz. Ich habe mitgefiebert, -gefühlt und war nach einem etwas holprigen Anfang vollkommen gefesselt von der Geschichte. Mit einer ganz neuen Kombination an Themenaspekten, einem außergewöhnlichen Stil und sehr viel Herzblut ist hier ein neues Jugendbuch entstanden, was ich einfach jedem empfehlen kann. Tabitha Suzuma trifft mit Tabu- Themen und sensiblen, zarten Liebesgeschichten den Zahn der Zeit und aufs neue absolut meinen Geschmack.

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