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Fina

Posted on 7.11.2020

Gestaltung: Ich bin den Covern des Oetinger Verlages schon lange verfallen. Besonders die Gestaltung von Antonia Michaelis' Büchern ist immer so symbolträchtig und dazu noch schick, dass ich es liebe, die Bücher nebeneinander im Regal stehen zu sehen. Oft lüftet auch der Blick unter den Schutzumschlag so manches Geheimnis. Auch hier bin ich wieder sehr angetan von der Optik des Buches und war unheimlich gespannt auf den Inhalt. Schreibstil: Bei Büchern von Antonia Michaelis werden die Rezensionen meistens zu kompletten Lobeshymnen, weil ich den Schreibstil der Autorin und die Themen der Bücher so unheimlich toll finde. Nicht umsonst gehört Antonia Michaelis zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen- solch einen poetischen, bildhaften und wortgewaltigen Schreibstil habe ich bisher kein zweites Mal in einem Buch vorgefunden. Zudem kommt man kaum zu Atem und kann nach einem Kapitel vor Spannung meistens gar nicht aufhören zu lesen. Auch hier war ich wieder gefesselt von der Atmosphäre, die die Autorin erzeugt hat- einfach beeindruckend! Idee/Umsetzung: Leider muss man zugeben, dass dieses Thema sehr aktuell ist und auch, wenn das Buch nicht von Antonia Michaelis wäre, hätte ich mir auf jeden Fall mal eine Leseprobe durchgelesen. Ich war unheimlich gespannt, wie die Autorin, die in ihre Büchern nichts beschönigt, dieses brisante Thema verarbeiten. Nicht nur, dass ich finde, das Thema ist gerade im Jugendbereich noch vollkommen unverbraucht, auch die Art und Weise der Umsetzung ist Frau Michaelis wieder hervorragend gelungen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...man wird wiedermal ohne langwierige Vorstellungen der Charaktere in die Geschichte hineingeworfen und gleich kommt eine besondere, kühle und unsichere Atmosphäre aus. Häufig liest man in Zusammenhang mit den Büchern dieser Autorin, dass die besprochenen Themen zu heftig für Jugendbücher sind. Solche Reaktionen kann ich nicht nachvollziehen, denn ich finde, man sollte nicht, weil die Bücher für junge Erwachsene geschrieben werden, ein Blatt vor den Mund nehmen müssen. Sicher wird hier die harte Realität mit allen Facetten und Schattenseiten dargestellt, doch wollen wir immer nur verblühmte Heile-Welt-Geschichten lesen? Ich nicht und deshalb liebe ich die Bücher der Autorin. Die Thematik des IS und Terrors wird uns durch Cliff vermittelt, der hautnah dran ist. Ich fand es unheimlich spannend, wie diese Thematik hier verarbeitet ist und wie viel ich aus der Geschichte lernen und mitnehmen konnte. Viele Wendungen erhalten die Spannung von vorn bis hinten und ich war zum Teil auch sehr geschockt, berührt und nachdenklich gestimmt. Neben knallharten Fakten spielt die Autorin, wie aus anderen Büchern gewohnt, mit Symbolen, Metaphern und Bildern. Dadurch, dass die Geschichte vor dem Hintergrund des Islams spielt, wird der Religion symbolisch eine relativ große Bedeutung beigemessen, worauf man sich, auch ohne dazu Bezug zu haben, einlassen sollte. Meistens ist der Abschluss eines Jugendbuches der Autorin sehr spektakulär, schockierend und in jedem Fall unerwartet. Ich bin natürlich ganz still, was das Ende dieses Buches betrifft, aber ich kann sagen, dass mich das Buch unheimlich gut unterhalten hat- von Anfang bis zum Ende! Fazit: Endlich, endlich kam das neue, lang ersehnte Jugendbuch von Antonia Michaelis heraus. Ich bin hellauf begeistert von der Aktualität, der rauen Atmosphäre und ungeschönten Realität des Buches. Die Handlung lebt durch die Charaktere und wir als Leser sind einfach mittendrin und bekommen eine neue Sicht auf so manche Dinge. Wiedermal kann ich das Buch jedem empfehlen, der nicht allzu sensibel ist und eine ganz besondere Sprache und Geschichte erleben möchte...

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