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Kerstin

Posted on 7.9.2020

Während des zweiten Weltkriegs werden nach dem Angriff auf Pearl Harbor knapp 120.000 Amerikaner japanischer Herkunft in Internierungslager gesperrt, da sie als Staatsfeinde eingestuft werden. Einer von diesen ist George Takei, der später durch seine Rolle in Star Trek berühmt werden dürfte. In "They Called Us Enemy" erzählt der Geschichte die Geschichte seiner Familie und damit gleichzeitig auch die vieler Japaner in Amerika. Takei erinnert mit der Graphic Novel an eine dunkle Zeit in der Geschichte Amerikas. Gleichzeitig werden in dem Comic Parallelen zur Gegenwart gezogen und davor gewarnt, dass man nicht eine Gruppe von Menschen als Feinde stigmatisieren sollte. Viele Szenen in dem Band haben mich nachdenklich gestimmt. Die höchste dekorierte Einheit der Militärgeschichte bestand zum Großteil aus japanischen Amerikanern und doch blieben ihre Familien in Internierungslagern, weil man an ihrer Loyalität zweifelte. Da waren die vielen Familien, die alles verloren haben, was sie sich hart erarbeitet hatten. Diejenigen, die in den USA geboren wurden und doch Feinde waren. Es ist ein Comic, der sich mit einem Teil des Weltkrieges auseinandersetzt, über den wenig gesprochen wird. Erst nach und nach werden diese Ereignisse wirklich aufgearbeitet. Bedrückend ist auch, wie aktuell dieser Comic eigentlich noch ist. Die letzten Panels zeigen eingesperrte mexikanische Kinder in den USA, womit der Bogen zur heutigen Zeit gespannt wird. „They Called Us Enemy“ ist nicht nur für Geschichtsliebhaber eine gute Lektüre, sondern bringt auch allen anderen auf eine intensive Art einen Teil der US-Geschichte nahe, von dem wir überall auf der Welt lernen können.

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