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bookish.yvonne

Posted on 3.9.2020

“The Circle” ist ein dystopischer Science Fiction von Dave Eggers und erzählt von Mae, die es dank ihrer Freundin Annie, in den Internetkonzern “Circle” geschafft hat. Der Circle bietet all die Funktionen an, die wir von Facebook, Twitter, Amazon und Paypal kennen, und stattet alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität aus. Die Slogans “GEHEIMNISSE SIND LÜGEN”, “TEILEN IST HEILEN” und “ALLES PRIVATE IST DIEBSTAHL” fassen den Circle sehr gut zusammen. Obwohl die Geschichte für mich verlockend klang, war ich leider enttäuscht wie oberflächlich Maes Charakter gestalten ist. Sie ist naiv und ihr einziger Antrieb ist es von allen gemocht zu werden und ein besseres Ranking zu erhalten. Sie ist passiv, wird leicht manipuliert und ist ständig in Sorge, was andere wohl über sie denken könnten. Eine schreckliche Protagonistin. Vor allem, so vieles, was sie tut, hat aus irgendeinem Grund keine Konsequenzen? Was ist mit dem heimlich aufgenommenen Sexvideo, worüber sie so besorgt war und sich (zu Recht) aufgeregt hat? Aber nach einigen Seiten, war wieder alles in Ordnung? Generell waren alle Sexszenen im Buch unnötig und vor allem als Frau sehr… unangenehm zu lesen, weil Mae den Sex offensichtlich nicht gut fand. Eggers scheint versucht zu haben, Mae langsam in die Circle-Mentalität einführen zu wollen, sodass man auch als Leser das so mitempfindet. Allerdings wirkte es auf mich eher so, als hätte er Mae ins kalte Wasser geschmissen und sie hätte davon sofort wach werden und wegrennen sollen. Allerdings stellt Eggers auch ziemlich interessante, innovative Ideen vor, die alle ein eigenes Buch füllen könnten. Im Großen und Ganzen war das Konzept des Buches wirklich toll, aber die Umsetzung war nicht überzeugend. Es ist aber vom Schreibstil her angenehm zu lesen, sodass es sich relativ flüssig lesen lässt.

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