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swiaty_library

Posted on 27.8.2020

Die Idee der Geschichte dieses Buches ist wirklich eine ganz wunderbare. Alleine das Maeve mit ihren stolzen 80 Jahren noch eine Pension betreibt und darin aufgeht. Immerhin ist es ihr ganzes Herzblut und hat auch einen Hintergrund, warum sie diese Pension mit soviel Liebe über die Jahre hinweg führt. Da steckt eine Lebensgeschichte hinter. Die Hauptprotagonistin Maeve hat mich am Anfang wirklich zwiespältig auf ihr Wesen schauen lassen und ich war hin- und hergerissen ob ich sie nun mag oder nicht. Auf einer Seite war ich gerührt, dass sie mit ihren 80 Jahren diese Pension führt und in ihrer Art doch schon liebevoll ist und auf der anderen Seite, fand ich ihre Antworten in einem Gespräch mit einem besonderen Menschen ziemlich ruppig und rauh. Ich habe mich versucht in Maeve hinein zu versetzen, warum sie gerade so reagiert hat, konnte aber erst beim Beenden des Buches und die Sicht auf ihr ganzes Leben schon verstehen, warum sie so manches Mal so reagiert. Zumal ist dies auch eine ganz andere Generation als wir. Sie sind anders aufgewachsen. Andere Verhältnisse, ein anderer Jahrgang, ein anderes Leben. Maeve sollte man in diesem Buch wirklich seine Zeit geben, vor allem auch um mit ihr warm zu werden. Gebt ihr also ihre Zeit. Edith die Schwester von Maeve erwärmte mir das Herz, alleine mit ihren Wörtern. Bei mir hängen geblieben ist die Schnutendose. Was es genau ist, möchte ich hier natürlich nicht vorab verraten. Als ich las welches Schicksal sie (er)tragen musste und wie lebensfroh sie dennoch war, da ging mein Herz auf, wirklich. Was diese Zeit für besondere Menschen wie sie dennoch mitbrachte, lässt sich wohl kaum in Worte fassen und ich glaube vieles ist heute nicht besser, auch wenn es vielleicht mehr Mittel und Wege gibt, die bei Weitem mit Sicherheit auch besser waren als zu der Zeit. Sie wurde jedenfalls wirklich gut herausgearbeitet und ich sah sie oft bildlich vor meinen Augen in einigen Situationen. Sie ist mir auf jeden Fall ans Herz gewachsen. Ebenso Maeves und Ediths Mutter. Was sie für Lasten und Leid zu tragen hatte, wie oft sie versuchte alles aufrecht zu erhalten, wie stark sie war. Es gab einen Moment da konnte ich mich sogar mit ihr vergleichen. Wahrscheinlich konnte sie in dieser Zeit nicht viel tun außer stark zu bleiben. Sie war eines der mitstärksten Charaktere in diesem Buch. Meine Bewunderung auch für die Ausarbeitung von ihr. Maeves und Ediths Vater hingegen war ehrlich ein sturer Mensch, den ich manchmal die Schranken hätte weisen wollen. Ich glaube nicht, dass ihm der Zustand und die Situation um seine Tochter Edith leicht gefallen ist aber das ist eine Sorte Mensch, der manchmal der Kopf gewaschen werden muss. Warm wurde ich nicht mit ihm. Frank der frühere Verlobte von Maeve kam mir sehr starr vor und war für mich oft nicht erreichbar, was vielleicht an seiner Art lag. So warm geworden bin ich mit ihm irgendwie gar nicht wirklich. Vincent der auch seine Rolle in diesem Buch hat und ein früherer Freund von Maeve ist erinnerte mich etwas an meinen Großvater. Eine sehr ruhige, frohe Lebensart die zeitweise sogar ansteckt. Ein Mann der nicht aufdringlich ist, ein Mann der Fehler macht und diese sich eingesteht. In der heutigen Welt wirklich viel wert. Die restlichen Protagonisten wie zum Beispiel Steph und Len waren auch echt toll. Sie sind mir wahnsinnig ans Herz gewachsen, ebenso Zenka. Die Umsetzung dieses Buch war wirklich grandios, auch wenn ich anfangs dachte, dass ich dieses Buch zur Seite legen werde aber das Dranbleiben hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt und wer mich kennt, weiß das ich auch die schlechtesten Bücher zu Ende lese. Alle Charaktere in diesem Buch waren sehr gut aufeinander abgestimmt, die Geschichte wirklich gut ausgearbeitet und vor allem die besonderen Menschen gaben mir das Gefühl von Echtheit und Charakter. Es war einfach alles sehr stimmig und das hat mir beim Lesen Freude bereitet. Es gibt zudem auch einen Grund, warum all das so stimmig und wunderbar ausgearbeitet wurde. Dies erfahrt ihr aber am Ende. Der Schreibstil ist sehr gut, es liest sich flüssig und lässt Bilder vor den Augen entstehen. Ich fühlte mich von dem Buch getragen, mitgenommen und oft mitgerissen. Das Cover ist und bleibt Coverliebe. Einfach nur schön und wunderbar passend zum Titel und dem Inhalt der Geschichte.

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